Das Trangia-Wunder
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"Da stand gerad' was von Trangia ..."

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"... aber sicher bin ich mir nicht," sagte Claudia.
"Wir fahren hin und schaun es uns an!" kam es entschlossen von mir.
Also drehten wir um, fuhren ein kurzes Stück zurück, bogen in eine unscheinbare Seitenstraße ab und folgten ebenso unscheinbaren Schildern mit der
Aufschrift TRANGIA. Und dann tauchte unversehens ein langgestrecktes Fabrikgebäude mit dem typischen Schriftzug auf. Starres Erstaunen! Ein paar Minuten zuvor
hatten wir noch über den Standort von TRANGIA gerätselt und nun waren wir da. Unfassbar!
Es gab natürlich eine Vorgeschichte. Wir hatten gehört, dass man in Schweden - und eventuell auch bei TRANGIA direkt - günstig Outdoor- Equipment
kaufen könne. Das wollten wir natürlich nutzen. Allerdings hatten wir z.B. nicht die geringste Ahnung, wo in Schweden - und Schweden ist verdammt
groß - TRANGIA zu finden sei. Wie wir das wohl herausfinden könnten, darüber hatten wir uns gerade ein paar Minuten zuvor die Köpfe zerbrochen.
Wir waren auf der Fahrt nach Järpen. Dort, ca. 75 Kilometer westlich von Östersund, sollte es einen Fabrikverkauf der Firma Lundhags geben (der sich
später als totale Pleite erwies :-( ). Wir hatten also bereits zum großen Halali der Schnäppchenjagd geblasen.
Und nun standen wir unversehens mit unserem Auto vor der TRANGIA- Fabrik und bekamen vor Überraschung und Staunen die aufgerissenen Mäuler nicht mehr
zu.
Im Kontor fragten wir nach und hatten Glück, wie die folgenden Fotos dokumentieren.
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Trangia-Mania
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Wir fuhren gerade an diesem kleinen Örtchen an der E14 ca. 30 Kilometer westlich von Östersund vorbei, als Claudia Ihre TRANGIA- Vision
hatte. |
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Wir folgten also diesen Schildern und ... |
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... waren auf einmal da! |
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Diese nette Schwedin sah überhaupt kein Problem darin, mit uns in die Fabrikation zu gehen, um gemeinsam die gewünschten Sachen zusammenzustellen. |
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Wir konnten es immer noch nicht fassen. |
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Töpfe, Töpfe und ... |
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... sonstiges Zeugs. |
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Unsere erste bescheidene Auswahl. "Wir können ihnen leider nur 2. Wahl verkaufen." Wie in Schweden 2. Wahl definiert ist, blieb mir schleierhaft. Lediglich
auf einem Windschutz und an einem Topf waren winzige, unbedeutende Kratzer. |
Da die Fabrik keinen regulären Verkauf hat, mussten wir bar bezahlen. Wir hatten nicht genug dabei und vereinbarten, die Sachen auf der Rückfahrt von
Järpen abzuholen.
Auf besagter Rückfahrt fiel uns dann nach und nach ein, was wir denn sonst noch alles gut gebrauchen könnten. Und das war dann doch noch einiges, denn in
der ersten Aufregung und Überraschung hatten wir an vieles nicht gedacht. Diese Dinge bekamen wir dann auch noch problemlos und eine kleine Betriebsführung
dazu.
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Die Fabrik ist eher nicht hypermodern durchgestylt und wirkt etwas beschaulich. Überall waren Fertigungsstationen für die verschiedenen
Produktionsschritte. Manche waren besetzt, manche nicht. Hier ein Arbeitsplatz für die Fertigung der Spiritusflaschen und ... |
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... hier werden Teile für beschichtete Pfannen gestanzt und geformt. |
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Dort werden die Ringe der Topfhalter gebogen. |
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Im nächsten Arbeitsschritt werden sie dann zusammen geschweißt. |
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Brennerteile ... |
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... in Unmengen und ... |
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... Muster der einzelnen Fertigungsschritte. Die Füllung der Teile ist wohl etwas speziell. Sie wird direkt in der Fabrik aus dort gesponnener Baumwolle!
gefertigt. |
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Und dann kamen wir zu diesem, eher einer ein Müllhalde ähnelnden Arbeitsplatz. Unsere Begleiterin bemerkte unsere etwas ratlosen Gesichter. "Das ist
unsere Kreativabteilung", bemerkte sie mit einem Augenzwinkern, "hier wird getüftelt und es werden neue Ideen geboren und ausprobiert." |
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Und tatsächlich sahen wir auf der Werkbank etwas Unbekanntes. Das wäre etwas ganz neues, der Prototyp eines Leichtgewichtkochers. Davon wären
bisher nur wenige Exemplare zum Erproben verteilt worden. Im Herbst soll er wohl in den Handel kommen. Wir bekamen glänzende Augen. Auf unsere Frage, ob wir
nicht auch ein paar Exemplare erhalten könnten, sagte sie uns zu, mit dem Manager darüber zu sprechen. |
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Und das tat sie dann auch und tatsächlich. Claudia und ich erhielten je ein Exemplar für eine "Schutzgebühr" von je 50 Schwedenkronen (ca.
5,50€). Auf Nachfrage wurde mir auch erlaubt, über den neuen Kocher zu berichten. Bezüglich Promotion sind die Schweden doch ganz schön
pfiffig. ;-)
Der Kocher ist in diesem Beutel verpackt. Der Standardbrenner passt da auch noch mit rein. |
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Hier die Einzelteile:
- 3 Wandsegmente
- Spreizring zugleich Brennerhalterung
- Betriebsanleitung
- Packbeutel (s.o.) |
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Ein einzelnes Wandsegment. |
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Das gute Stück hat den schönen Namen "Trangia Triangle" |
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Die Bilder erläutern eigentlich alles, was man für den Gebrauch wissen muss. |
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Zum Aufbau werden die Segmente mittels der Schlitz-/Laschenverbindung zusammengesteckt. |
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So sieht das dann von oben aus. Die Niro- Bleche sind schon etwas gespannt. Da wackelt und klappert nichts. |
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Nach Einsetzen des Rings wird dann die volle Stabilität erreicht. |
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Der Kocher kann mit dem Spiritusbrenner und ... |
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... dem Gasbrenner betrieben werden. Ich habe beides ausprobiert und es funktioniert tadellos. Ein leichter Windschutz macht allerdings
Sinn. Das kleine Packmaß (ca. 140 x 95 x 5) und das Gewicht (118 g mit Beutel) könnten ihn insbesondere für Trekker interessant machen. Claudia und
ich sind aber vor allen Dingen glückliche Besitzer von Prototypen, etwas, dass es noch nicht zu kaufen gibt. |
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Claudias Ergebnis einer Schnäppchenjagd:
je 1 kleines und 1 großes Set UL mit 2 Non-Stick Töpfen und Non-Stick Pfanne, 2 Multidisks, Spiritusflasche 0,3 Liter, 2 Brennerbeutel, 1 Triangle-
Kocher. |
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Mein Gabentisch:
1 kleines Set UL mit 2 Non-Stick Töpfen und Non-StickPfanne, 1 Gasbrenner, 2 Brennerbeutel, 2 Riemen, 1 Triangle- Kocher.
Diese Sachen kosten insgesamt normal so rund 175 €. Ich hatte gerade mal ca. 65€ ausgegeben. Ja war denn da schon Weihnachten??? :-)))
P.S. Inzwischen ist der Kocher auf dem Markt und kann z.B. hier gekauft werden. |

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