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Tarpstangen? - Paddel!

Warum unnötig Gepäck mit herumschleppen?



Von der Nützlichkeit der Tarps braucht man Menschen, die mit Faltbooten Wanderfahrten unternehmen oder sonstige Outdoor- Aktivitäten entfalten kaum zu überzeugen. Lästig ist allerdings, dass man zumeist auch Tarpstangen mitführen muss – und die wiegen!

Paddler haben da einen kleinen Vorteil: Paddel und ggf. Reservepaddel lassen sich mit kleinem Bastelaufwand auch als Tarpstangen gut nutzen. Somit kann die Mitnahme zumindest eines Teils der Tarpstangen entfallen

Tarpomania ...

IMG_1762.JPG Die Paddel lassen sich dabei z.B. auf zweierlei Weise nutzen: zum Aufstellen des Tarps als eigentliche Tarpstange und zum Abstützen des Tarps an den Seiten. Dieses Foto von der TID 2004 zeigt diese Verwendung.
IMG_2379.JPG Auf diesem Foto vom Speewaldtreffen 2004 werden die Teile des Reservepaddels nur zur seitlichen Abstützung genutzt. Das andere Paddel wurde halt zum Paddeln gebraucht.

Paddel als Tarpstange nutzen

Tarpstange.jpg Zur Nutzung eines Paddels als Tarpstange braucht man einen Dorn, um Tarp und Abspannleine daran befestigen zu können. Auf diesem Foto von der ICF- Elbefahrt 2003 erkennt man das einfache Prinzip: Ein schmaler Ring um das Paddelblatt, ein Bogen über das Paddelblatt und auf dem Bogen der Dorn. Die Ausfertigung ist solide aber aufwändig: Geschweißt aus Nirostahlprofil – diese Möglichkeiten besitzt jedoch nicht jeder.
IMG_2040.JPG Die preiswerte und von jedem mit einfachsten Mitteln nachbaubare Alternative besteht in der Verwendung eines handelsüblichen Alu- Rundstabes mit 8 mm Durchmesser aus dem Baumarkt. Aus diesem Rundstab wird dann der Tarphalter in einem Stück gebogen. Das Problem bestand nicht darin, die passenden Maße zu ermitteln – das richtige „Design“ zu finden war die Hauptarbeit.
IMG_2041.JPG Die Maße kann man an einem Paddel abnehmen und auf den Rundstab mit kleinen Zugaben für das Biegen übertragen (nicht zu eng und auch die Schmalseiten berücksichtigen!). Dann den Rundstab ablängen und gefühlvoll auf einem Schraubstock von Hand biegen. Dabei immer wieder am Paddelblatt überprüfen. Absolut Empfehlenswert ist, den Biegevorgang vorher mit einem Schweißdraht o.ä. zu üben.
IMG_2042.JPG Der Dorn wird von einem Stabende gebildet, der Bügel von dem anderen. Zusammengehalten werden die beiden Enden durch Kabelbinder. Dies reicht völlig aus, denn größere Zugkräfte entstehen hier nicht. Sollten die Spannleinen nicht am Tarp befestigt sein,  wirken die Zugkräfte des Tarps einerseits und der Spannleine andererseits nur auf den Dorn.
IMG_1771.JPG Das Teil im Einsatz.

Holzpaddel als Seitenstützen nutzen

IMG_2039.JPG Als Stützstangen setze ich die beiden Teile meines Reservepaddels aus Holz ein. Für die Dorne habe ich ebenfalls 8 mm Alu- Rundstangen verwendet. Außerdem einen Teil des Verbindungsstücks von einem unbrauchbaren Holzpaddel. Dieses Teil habe ich, wie auf dem Bild zu sehen, abgelängt und in beide Enden mittig passende Löcher für die ca. 8 cm langen Dorne aus dem Rundstab gebohrt.
IMG_2038.JPG An dem Ende mit dem Holz habe ich dann den Dorn mit Epoxidkleber eingeklebt – am Ende mit der Metallhülse wird der Dorn nur zum Transport eingesteckt. Es empfiehlt sich, diese Bohrung gut mit Vaseline o.ä. zu fetten. Bei nassem Holz lässt sich der Dorn dann leichter einsetzen und herausnehmen.
IMG_1770.JPG Bei Nutzung lässt sich das Teil mit dem fest eingeklebten Dorn einfach in die Hülse der einen Paddelhälfte stecken …

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… und der andere Dorn in eine natürlich vorher gebohrte und gefettete Bohrung der anderen Hälfte.

Tarp im harten Spreewaldeinsatz

IMG_2389.JPG Die meisten quadratischen Tarps haben eine Diagonalnaht. Beim Aufstellen sollte man diese als „First“ nutzen, da sie sehr gut die Zugkräfte vom Spannen aufnehmen kann.

Auf diesem Foto Spreewaldtreffen 2004 kann man das bei einer anderen Verwendung eines Tarps als Schutzdach über einem Essplatz sehen.

Zum Abschluss noch einige Erfahrungen, die ich bei Umgang mit meinen Tarps gesammelt habe:

  • Wenn ein quadratisches Tarp wie ein normales Zeltdach aufgestellt werden soll, spanne ich zunächst eine etwas längere Leine zwischen den Tarpstangen, lege darüber das Tarp, befestige es an einer Tarpstange und spanne es mittels eines Gummispanners an der anderen. Dann erfolgen die anderen Abspannungen.

  • Eine bessere Stabilität erreicht man, wenn man die Tarpstangen mit 2 Spannleinen, die quasi ein Dreieck bilden, spannt.

  • Grundsätzlich breite Häringe, die große Zugkräfte aufnehmen können, zum Abspannen verwenden.

  • Stützstangen am besten erst nach dem Abspannen unterstellen.

  • Möglichst Tarps mit Silikon- Außenbeschichtung und PU- Innenbeschichtung verwenden. Diese bieten den besten Regenschutz.


Wer sich nicht die Mühe des Selbstbaus machen will, kann Tarphalter nach dem oben beschriebenen Prinzip auch kaufen (z.B. bei Zölzer).




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  © Hartmut Henkel - erstellt: 09.12.2007