Klepper T9
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Ein Klassiker
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Das Boot im Wasser und bei Markus Heise: |
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Der Klepper T9 ist, neben dem Klepper T6 und dem Pionier 450 S, wohl einer der klassischen Faltboot Wandereiner schlechthin. Er hat sich auf allen möglichen
Gewässern, vom Gebirgsfluss bis zum offenen Meer bewährt und unter Faltbootfahrern einen fast legendären Ruf. Daher ist um so verwunderlicher, wie
wenig er bis heute im Internet dokumentiert ist. Das Boot scheint einfach - vermutlich auch aufgrund relativ großer Verbreitung und Fertigung bis spät in
die 70er Jahre hinein - noch sehr "selbstverständlich" zu sein. Dabei bietet es viele interessante Konstruktionsdetails.
Länge: |
450 cm |
Breite: |
68 cm |
Querspanten: |
7 |
Gewicht: |
22 kg |
Bei diesen Daten handelt es sich um die offiziellen Angaben aus alten Klepper- Katalogen und beschreiben vermutlich das "nackte" Boot ohne Steueranlage und
sonstiges. Zur Tragfähigkeit fand ich keine Angaben. Geschätzt würde ich sie so zwischen 180 und 200 kg ansetzen - also reichlich für schwerere
Fahrer mit viel Gepdck für die Tour.
Mein Boot besteht aus einem alten T9- Gerüst und einer neuen Haut. Das Gerüst ist technisch in gutem Zustand, d.h. es ist nicht verzogen, hat kein
wesentliches Spiel und die Beschläge sind weitgehend in Ordnung. Allerdings bedarf es dringend der Renovierung und der Reparatur einiger für dieses Boot
typischen Gerüstschdden. Davon mehr im Teil über das Gerüst.
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Der T9 auf der ersten Gepäckfahrt
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Im Kammerkanal nahe Neustrelitz. Das Boot trdgt ca. 155 kg Last und hat immer noch reichlich Freibord. Der etwas hecklastige Gepäcktrimm hat
keinen spürbaren nachteiligen Einfluss auf die Fahreigenschaften.
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Trotz 68 cm Breite wirkt das Boot durchaus elegant.
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Auch diese beiden Bilder ...
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... bestätigen diesen Eindruck. Die Fahreigenschaften des beladenen Bootes kann ich nur als klasse bewerten. Trotz späteren Sturms mit
heftigem Wellengang fühlte ich mich in dem Boot sehr sicher. Das Boot läuft recht leicht, ist ziemlich wendig und besitzt trotz des deutlichen
Kielsprungs einen guten Geradeauslauf. Der T9 scheint das ideale Wanderboot zu sein.
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Die erste Begegnung in neuen Kleidern bei Markus Heise
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So sah ich ihn im Mai 2006 das erste mal in Markus Heises Werkstatt. Wunderschöne Form.
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Das Rot des Decks heißt "signalrot".
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Vordeck ... |
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... und Achterdeck zeigen die ausgewogene Form des Bootes. Die Bordwände sind nirgendwo nach innen gedrückt, wie man es bei diesem Boot immer wieder
einmal sehen kann, wenn es lange Zeit aufgebaut gelagert wurde. |
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Heckansicht. |
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Das Cockpit ist recht geräumig. |
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Blick von achtern in das Cockpit. |
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Unter Deck vorn und ... |
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... achtern typisches Klepper- Design. |
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Für die lange Wanderfahrt habe ich geräumige Gepäckluken schätzen gelernt. So habe ich mir am T9, wie auch an meinem 450 S, so etwas einbauen
lassen. Kann ich nur empfehlen - zumal sie kaum sichtbar ist. |
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Unter der Abdeckklappe ein Reißverschluß. Irgendwelche Undichtigkeiten konnte ich bisher weder am 450 S noch am T9 feststellen - und be- und entladen
macht richtig Spaß. |
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An Bug und Heck ... |
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... Kühnisch- Beschläge aus V2A mit Trageknebeln. Für Wimpelfreunde ist gleich ein Gewinde mit integriert. |
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Die Laschen für die D-Ringe aus V2A sind aus dem gleichen Material, wie das Deck. |
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Der Beschlag an Spant 3 für den Süllrand. Bei älteren Gerüsten hatte dieser Beschlag noch zusätzlich einen in das Cockpit
hineinzeigenden Ring, der der zur Aufnahme eines Segelmastes dienten sollte. |
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Typischer Klepper- Spannbeschlag zum fixieren des Süllrandes an Spant 4. |
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Beschlag an Spant 5 zum einhängen des Süllrandendes und des Boomerangs. |
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Ebenfalls typischer Klepper- Schnappbeschlag. Aufgepasst bei Ersatzteilen! Die älteren Schnappbeschläge haben etwas andere Maße, als die, die man
jetztals Originalersatzteile kaufen kann. Da können eventuell Anpassarbeiten an den Zungen erforderlich werden. |
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Der ebenfalls klassische und bewährte Rückenlehnenbeschlag. |
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Die Rückenlehne - selbst hier hielt Markus gelbes Zierband für wichtig. |
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Das Steuer sieht man häufig. |
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Dies sieht man jedoch eher selten - die untere Aufnahme des Steuerbeschlages in der Stevenkappe. |
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DieSteuerpedale. Für meine Bedürfnisse scheint mir die Platte etwas zu hoch zu sein. Da fühle ich mich nicht wohl und werde wohl Pedale von
Zölzer einbauen. |
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Den Wimpel werde ich mir mal selber drauf nähen, da Markus keine Unstimmigkeiten mit Klepper produzieren möchte. |
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Da legt der Meister letzte Hand an die Wildwasserspritzdecke an. 2 Meter Lukenumfang ermöglichen relativ bequemen Ein- und Ausstieg - auch für kleinere
Elefanten. |
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Befestigt ist die Spritzdecke mit Tenax- Druckknöpfen, da ich Klettflausch auf dem Süllrand nicht leiden mag. |
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Die Spritzschürze ... |
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... und der Lukendeckel. |
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Als letztes die Schraube für den Steuerbeschlag einsetzen - und fertig! |
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Markus, Du hast wieder tolle Arbeit geleistet! Die Dokumentation und Restauration des Gerüstes wird Gegenstand weiterer Berichtsteile sein. |
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