Pionier U35
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Rassige Form mit kräftigem Skelett
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Begehrt und gesucht – das Pionier-Logo als Emailleplakette von alten Booten
Das Boot im Kaufzustand: |
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Gerüst & Haut - Zustand 2005: |
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Restaurationsarbeiten - Zustand 20XX: |
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Der Pionier Sporteiner U 35 stammt mit einiger Sicherheit aus dem Jahr 1935. Erworben habe ich ihn von einem Faltbootnarren, der „Tuetenmilch“ genannt
wird.
Die technischen Daten stammen aus dem Scan eines Originalprospektes, der mir dankenswerterweise von Rolf aus Trier zur Verfügung gestellt wurde:
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Die Standardabmessungen des Bootes verraten nicht, dass es sich um ein sehr rassiges Teil handelt. Dies erkennt man besonders deutlich am wunderschön
rasant geformten Vorschiff. Der ebenfalls sehr schöne Nachfolger 450 S wirkt dort dagegen rundlich. Der U 35 erscheint auch optisch flacher als der 450 S.
Die Substanz des Gerüstes zeigt sich in der - wie üblich ausgezeichneten - Pionier-Qualität. Im Vergleich zum Filigrangerüst des 450 S wirken
die Spanten geradezu wuchtig. Einige kleinere Reparaturen beeinträchtigen nicht den positiven Gesamteindruck. Leider fehlen der Steuerbock und der Sitz. Beide
dürften sich aber relativ leicht nachbauen lassen.
Die Haut ist sogar noch faltbar, aber die Jahre und die offenbar intensive Nutzung des Bootes sieht man ihr an. Ich werde sie noch für ein paar Probefahrten
nutzen. Das Oberdeck besteht aus einem immer noch sehr festen Baumwollstoff, der sehr dicht geschlagen ist. Die Fäden sind ziemlich dünn und der Stoff
wirkt leichter und irgendwie insgesamt eleganter, als die heute üblichen, gröberen Stoffe. Das Gerüst wurde irgendwann mit minderwertigem Lack
nachlackiert. Die Alterung dieses Lackes beeinträchtigt die Optik des Gerüstes erheblich. Ich werde ihn daher mit der Klinge abziehen und das Gerüst
komplett neu lackieren. Dann ist es glatt noch gut für die nächsten 70 Jahre!
Nach der Restaurierung des Gerüstes wird da Boot neu eingekleidet – klassisch mit blauem Deck und hellgrauem Unterschiff.
Zunächst werde ich hier das Boot in dem Zustand zeigen, wie ich es übernommen habe und alle Teile wie üblich dokumentieren. Dabei werde ich auch
einige Vergleiche zum Nachfolger 450 S anstellen.
Später folgen Eindrücke vom Fahrverhalten des Bootes und als Abschluss der Dokumentation der Bericht über das fertig restaurierte Boot.
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1. Teil: Das Boot 2005
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Diese rasante Front konnte ich betrachten, … |
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… als ich das Boot bei Norbert Funk, alias „Tuetenmilch“, in Bremervörde abholte. Das Bootskauf in so netter Art stattfinden kann, war ein
schönes Erleben. Danke noch einmal für die Einladung Norbert – wenn ich mal die Oste fahren sollte, werde ich gerne in eurem Bootshaus
übernachten! |
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An dieser schönen Form konnte ich mich erst einmal nicht satt sehen. |
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Die nachfolgenden Fotos hatte Norbert ins Internet gestellt. Sie sind recht informativ, deshalb bringe ich sie gerne noch einmal.
Auch wenn es so aussieht – der Steven ist kein „Krautfänger“ und recht elegant konservativ geschwungen. |
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Das Cockpit ist geräumig. |
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Nicht häufig zu sehen: Das Firmenschild der Pionier- Werft auf der Rückenstütze. |
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Blick in das vordere Cockpit mit der gewaltigen Süllrandspitze. |
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An der Spitze die seltenen Emailleplaketten. Wenn auch leicht beschädigt so doch ein Kleinod! |
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Blick in das hintere Cockpit. |
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Nicht praktisch für Gepäck aber eine interessante, nicht oft anzutreffende Konstruktion. |
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So kräftig- wuchtig das Gerüst das Innere gestaltet – außen zeigt sich das Boot von rassiger Eleganz. |
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Die Haut ist trotz ihres Alters noch faltbar. Norbert hat neue Kielstreifen angebracht. So wird es noch für einige Probefahrten reichen – dann ist
nach der Restaurierung des Gerüstes eine neue Haut geplant. |
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