Pionier 450S
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Gerüst-Handwerkskunst
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Das Boot in der Werft und auf dem Wasser: |
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Das Gerüst im Überblick und im Detail: |
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Weitere Details und das Haut-Design: |
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Meinen Pionier 450 S habe ich im Frühjahr 2004 von Markus Heise erworben. Das Gerüst stammt aus der Zeit 1949/1950. Es zeichnet sich durch einige
Besonderheiten aus, die bei den späteren Ausführungen dieses Bootstyps (ca. ab 1951) nicht mehr vorhanden waren. Weitere Informationen über Pionier-
Boote und anderes Interessantes zum Thema findet man auf der ausgezeichneten Seite von Jutta und Jürgen Engert.
Die auffälligsten Besonderheiten sind:
- Die Seitenteile der Spanten sind aus dünnen Eschenholzbrettchen (4 – 5 mm) gefertigt (später sind die Spanten m.W. gleichmäßig
stark).
- Die Seitenteile des T- förmigen Kiels sind links und rechts angeleimt (später wird der Mittelteil von unten an den Querbalken des T aus einem
Stück geleimt (in eine Nut?)).
- Keine Verriegelung des Presskiels bei Spant 4 (später Drehbeschlag).
- Der Steuerbock sitzt direkt auf dem Holzkiel (später auf einem Metallprofil).
- Die Diagonalstreben sind jeweils auf dem Kiel in Stevennähe fixiert (später jeweils am Dollbord nahe Spant 3, bzw. 5).
- Die lösbare Seite der Diagonalstreben befinden sich jeweils nahe Spant 3, bzw. 5 (später jeweils auf dem Kiel in Stevennähe. Die Fixierung
erfolgt über eine Zunge am Dollbordbeschlag des Spantes, die sich über einen Haken am Ende der Diagonalstrebe schiebt und dadurch verriegelt. Dieser
Haken wurde zuvor in einen Bolzen am Dollbord eingehängt (später mit Schrauben fixiert).
- Der Süllrand ist 3-farbig. Helles Holz, dunkel (Nussbaum) gebeizte breite Streifen und schmaler roter Zierstreifen am unteren Rand (später
zunehmend heller gebeizt und ohne roten Zierstreifen)
- Derzeit (Herbst 2004) wird das Gerüst sukzessive abgezogen und 3-fach neu lackiert. Diese Arbeiten sind Frühjahr 2005 abgeschlossen.
Einige technische Daten entnommen einem Pionierprospekt aus den 50ern:
Länge: |
4,50 m |
Breite: |
0,65 m |
Seitenhöhe: |
0,21 m |
Querspanten: |
7 |
Tiefgang: |
0,10 m |
Gewicht: |
21,0 kg |
Normalbelastung: |
130 kg |
Höchstbelastung: |
160 kg |
Die Haut wurde von Markus Heise nach meinen Wünschen neu angefertigt. Dazu Packtaschen, Spritzdecke und
Persenning. Markus Heise erreicht man über das Internet .
Die Haut im Detail:
- Das Unterschiff ist aus hellgrauem Hypalon gefertigt.
- Das Deck besteht aus festem, imprägniertem, leuchtend rotem Baumwolltuch.
- Durch Metall-D-Ringe führt eine Lebensleine ringsum.
- Vor dem Cockpit sind die D-Ringe so angebracht, das ein Netz auf Deck gespannt werden kann.
- Extra D-Ring für die Aufholleine des Steuerruders.
- Taschen für ein Reservepaddel auf dem Vorderdeck mit Holzknebelverschlüssen für die Paddelschäfte.
- Große Gepäckluke auf dem Achterdeck.
- Steuerleinen aus Nirostahlseil, mit Kunststoff ummantelt.
Die Haut hat sich auf mehreren Touren bereits ausgezeichnet bewährt. Das Rot des Oberdecks ist bisher nicht erkennbar ausgebleicht. Der Stoff hat sich als
Wasserdicht und leicht zu reinigen erwiesen.
Das Hypalon hält äußerst harten Belastungen stand. Selbst ein sehr heftiger Kontakt mit einem scharfkantigen Stein führte nur zu einem ca. 6
mm langen Riss.
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Das Boot
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So sah ich ihn das erste Mal in des Meisters Werkstatt – es war Liebe auf den allerersten Blick! |
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Diese Nase! |
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Dieses formvollendete Hinterteil! |
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Ich hätte ihn auch in dieser Farbzusammenstellung bekommen können - doch das sah mir einfach zu finster aus. |
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Ich hätte ihn auch mit Ladeluke am Bug bekommen können – doch ich habe nur eine für das Heck einbauen lassen. Es war die richtige
Entscheidung. |
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M & M – Markus & Mäx. Bootskauf mit sehr nettem Kontakt. |
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Des Meisters Werkstatt – und das ist nicht mal die Hälfte seines Maschinenparks! Eine Reinraumwohnung im Schweizer Stil. So viel Ordnung ist leicht
beängstigend für einen manchmal ein klein wenig unordentlichen Menschen wie mich. |
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Ein anderes Boot aus Markus’ Werkstatt. Der 450 S von Wolfgang – meinem Fahrtkameraden auf der Elbe 2002. |
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Diese Farbgebung finde ich auch sehr passend. Die D-Ringe vor der Luke sitzen allerdings etwas ungünstig für die Anbringung eines Netzes für
Kleingepäck. |
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Ein wirklich schönes Boot! |
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Und noch einmal aus einer anderen Ansicht. |
Jungfernfahrt
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Vorsichtiger Herantasten – Ort der Handlung: Ratzeburger See, Badestelle Sarau. |
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Das erste Mal ist auch hier, wie fast überall, nicht so einfach. Allerdings ist es wirklich kein sonderliches Problem ins Boot zu kommen – aussteigen
auch nicht. |
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Die ersten zögerlichen Paddelschläge! |
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Los geht’s! |
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So wird aus Liebe auf den ersten Blick Leidenschaft! |
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Landeanflug ... |
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… und Landung. |
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Faltboottreffen Mai 2004 in Schwarz – Umtragen an der Fleether Mühle. |
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Das ich da schon eine Woche auf der Warnow hinter mir habe bestätigt auch meine verbrannte Nase. |
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Noch einmal im Einsatz. Diesmal auf dem Schmalen Luzin beim Faltboottreffen in Feldberg August 2004. |
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