2005 Havel
|
Von Kratzeburg nach Schwarz

|
Kratzeburg: |
Seite 1 |
Käbelicksee - Jamelsee: |
Seite 2 |
Jamelsee - Schwarz: |
Seite 3 |
Der Birnbaum des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland stand sicherlich viele Kilometer von der Fahrtstrecke entfernt - aber dieses Gedicht, das ich vor
vielen Jahren in der damals noch so genannten "Volksschule" als Viertklässler lernte, hielt die Havel über die Jahre auf besondere Weise in meinem
Bewußtsein präsent.
Was lag also näher, als die Teilnahme an Ekki Kaplan's "Internationalem Faltboottreffen" in Schwarz mit einer Tour auf der oberen Havel und durch Teile der
mecklenburgischen Seenplatte zu verbinden. Zusätzlich wurde meine Neugierde noch durch Stormy Normi's (Norman Langer) etwas tief- und viel hintersinnigen
Artikel im ersten Jahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen" über genau diese Tour angeheizt.
Anfang des Jahres setzte ich eine kleine Info über mein Vorhaben in das Forum bei faltboot.de. Mitfahrer
waren willkommen. Da keine weitere Reaktion erfolgte, ging ich von einer Solotour aus.
Die Tour dauerte 3 Tage und führte vom Campingplatz "Naturfreund" am Käbelicksee auf der Oberhavel bis hinter die Schleuse Wesenberg. Weiter ging
es dann über Schwaanhavel, Plätlinsee, Klenzsee, Gobenowsee, Labussee und Vilzsee bis zum Campingplatz "Forsthof Schwarz".
Eigentlich ist die Tour vollkommen unkritisch und auch für weniger Geübte gut zu fahren. Die Umtragestellen sind problemlos. Die Mitnahme eines
Bootswagens empfiehlt sich allerdings, denn die Loren sind schwer und es gibt immer nur eine!
Es gibt aber zwei Gefahrenaspekte, auf die ich ganz besonders hinweisen möchte:
- Wind auf den Seen
Bei Winden aus westlichen Richtungen gibt es auf dem großem Labussee und insbesondere auf dem Woblitzsee schnell recht heftigen Wellengang. Recht
ungemütlich wird es dann auch am östlichen Ende des Vilzsees. Hier gibt es recht fiese Kabbelwellen, da die Wellen sich nicht entscheiden können,
aus welcher Richtung sie kommen wollen. Allgemein ist auf den größeren Seen bei stärkerem Wind immer Vorsicht angesagt!
- Unfähige und/oder zuweilen angetrunkene??? Skipper in den Schleusen
Vor einiger Zeit sah ich mal einen entsprechenden Bericht im TV und hielt ihn für etwas reißerisch. Wenn man dann aber selbst sieht, wie ein Kanute
fast an der Schleusenkammerwand durch so einen "Navigator" zerdrückt wird, sieht es anders aus. Mein Rat: in der Schleuse sich niemals neben etwas
motorisiertes legen. Auf keinen Fall!
KarteZur Orientierung habe ich den "Tourenatlas Wasserwandern in Mecklenburg-Vorpommern (Nr.6)" des Jübermann Verlages genutzt. Links eine kleine Übersichtskarte mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Vor Ort kann man z.B. auf den Campingplätzen sehr gute andere Wasserwanderkarten kaufen. Man ist halt in einem Wasserwandergebiet.
Infos in der Literatur und im Internet gibt es reichlich, so dass ich mir besondere Hinweise spare.
Ein interessanter Aspekt ist noch, dass man Kratzeburg mit der Bahn erreichen kann. Aus dem Bahnhof raus, rechts den Weg an den Gleisen entlang, am nächsten
Weg rechts und unter der Bahnbrücke hindurch bis zum Campingplatz (geschätzt 1 - 1,5 km).
Die Tour ist landschaftlich abwechselungsreich und eher auf Genuß als auf Sportlichkeit ausgelegt. Die ersten beiden Tage Anfang Mai war es ruhig auf dem
Wasser und nur einmal wurden andere Paddler gesichtet. Daher konnten etliche Wildtiere beobachtet werden. Besonders interessant fand ich die schwimmenden
Schlangen.
Nicht zum empfehlen ist die Tour zu Himmelfahrt, Pfingsten und in den Sommerferien. Dann sind wohl die Gewässer mit Leih-Booten, vielfach besetzt mit
willigen Unfähigen am Paddel regelrecht "verseucht".
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Tour zum An- oder Abpaddeln.
Einge Fotos haben mir freundlicherweise Karl-Udo (KO) und Andy (AG) - Dank an Euch - zur Verfügung gestellt. Sie sind entsprechend gekennzeichnet.
|
1. Teil: Kratzeburg
|
 |
Tja, von wegen Solotour!
Zunächst traf ich auf Michael. Er war schon am Vortag mit der Bahn eingetroffen und zum Campingplatz gerollert. "Ich habe deine Ankündigung im Forum
gelesen und mir gedacht, ich komm mal her ... " |
 |
Dann kamen auch noch Andy und ... |
 |
… Sven. "Wir haben uns mit Micha abgesprochen, Du wolltest ja sowieso hier sein." Der Einzige, der von unserem geplanten Quartett nichts wusste war
ich! |
 |
Nachdem wir Andy's Wagen nach Schwarz umgesetzt hatten, lernten wir uns beim spätabendlichen Grillen schnell besser kennen. |
 |
Doch vor dem Feiern stand erst einmal das Aufbauen der Boote. |
 |
Hier Sven mit voller Hingabe an seinem Aerius I . Der Aufbau gestaltete sich ungewöhnlich sperrig. |
 |
Der Platz in Kratzeburg liegt recht günstig für Kanuten. Die Anreise ist mit Bahn oder Auto möglich. Der Ankömmling wird mit dem Anblick
dieses hübschen Holzhauses begrüßt. Die Betreiber sind freundliche und hilfsbereite Leute. |
 |
Der alte McCormick passt irgendwie zu Faltbooten ... |
 |
Hier stehen die Zelte der Bootswanderer. |
 |
Auf diesem Untergrund lassen sich Falter prima zusammenbauen. |
 |
Sven fährt nicht gerne ohne Steuer. Da ist es nicht gut, wenn man das Joch des Steuerruders im Packsack läßt und sich der in Andy's Auto in
Schwarz befindet. Also war typisches Faltbootimprovisierbasteln angesagt. Kein Problem für Andy als gelerntem Metallbauer. |
 |
Das Problem war geeignetes Material. Zunächst mußte Andy's Brettchen daran glauben (wir anderen hatten in dieser Entscheidungsphase auf einmal ein sehr
inniges Verhältnis zu unseren Brettchen entwickelt - eigenartig). |
 |
Zweifel wegen der Sprödheit des Materials wurden erst einmal vernachlässigt. |
 |
Das fertige Werk! Seitdem wurde Sven's sowieso etwas barocker Aerius hin und wieder etwas unsensibel und auch unfein als "Arsch des Hippos" tituliert. |
 |
Der Käbelicksee am frühen Morgen. Blickrichtung künftiger Kurs. |
 |
Die Einsetzstelle - einfach ideal. |
 |
Der Start. Schon hier gab der erste Bastelversuch seinen Geist auf. Sven biss die Zähne zusammen und lernte ohne Steuer zu paddeln. |
 |
Und dann ziehen unsere Boote ihre ruhige Bahn an stillen Ufern.
(AG) |
 |
Am Oberlauf oft zu sehen - Misteln in den Bäumen.
(AG) |
 |
Michael in seinem schnellen Nautiraid.
(AG) |
 |
Endlich anpaddeln!
(AG) |

|