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2007 Donau

Mit der 52. TID (Tour International Danubien) von Kladovo nach Silistra

    Intro: Seite 1    
    Teil 1: Kladovo - Novo Selo: Seite 2
Teil 2: Novo Selo - Lom: Seite 3
    Teil 3: Lom - Belene: Seite 4    
Teil 4: Belene - Ryahovo: Seite 5
Teil 5: Ryahovo - Silistra: Seite 6

Wenn man mal mit der TID angefangen hat, so kommt man so schnell nicht wieder davon los. Warum ist das nur so? Diese Frage kann kann ich mir selbst nach der 3. Teilnahme immer noch nicht so richtig beantworten. Man reist reichlich unbequem, irgenwo länger zu verweilen, läßt ein strikter Zeitplan nicht zu und egal, ob es blitzt, donnert, die Sonne zermürbend brennt, es hagelt, stürmt oder ob man sich wegen einer Magenverstimmung oder einer Muskelzerrung so recht am Ende fühlt - die Karavane zieht gnadenlos weiter. Kurz - es ist zuweilen schon eine rechte Schinderei.

Dabei ist nach meiner Beobachtung weit weniger körperliche Kraft als eine solide mentale Stärke gefragt. Ich sah Federgewichte von Frauen - eine davon war schon Mitte 80! - schwer bepackten Boote klaglos über hunderte von Kilometern paddeln und andererseits kraftstrotzende Kerle recht kläglich aussehen.

Was mich an der TID wohl so anzieht, ist diese eigenartige Melange aus normalem Wanderpaddeln, einem Schuß Tourismus, etwas Abenteuer, die Herausforderung hin und wieder auch mal Härte zu erleben und zu bestehen, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft und die vielen Begenungen an den Ufern des Stroms. Das ist es wohl - vielleicht.
Für 2007 hatte ich mir das Teilstück von Kladovo in Serbien bis nach Silistra in Bulgarien, kurz vor dem Delta, vorgenommen. Sonne, Sandbänke und Baden waren so meine Vorstellungen - und die gingen auch weitgehend in Erfüllung.
Die Anfahrt erfolgte mit dem "TID-Shuttle" ab Hundldorf (liegt in der Nähe von Deggendorf) und dauerte ca. 18 Stunden. Die Rückfahrt von Silistra dauerte sogar satte 29 Stunden am Stück. 2007 bedeutete dies für beide Touren absolute Rekordzeit. Der Bus war o.k. und mit Klimaanlage ausgestattet - trotzdem ist die Fahrt sehr anstrengend! Mein Tipp: Warme Jacke und eine lange Hose für die Nacht und was zum Zudecken (Schlafsack?) nicht vergessen. Wichtig auch: Irgendein Knuddelkissen!. Ein MP3-Player, was zu lesen und zu trinken runden das Equipment ab.

Den Pass unbedingt griffbereit halten! Für Serbien schon einige Dinare und für Bulgarien entsprechende Leva zu haben (jeweils so für ca. 20 €) ist für die Raststätten unterwegs hilfreich - allerdings nicht zwingend erforderlich. In Kladovo (für ca. 40 €) und später in Vidin (für ca. 200 €) kann man dann bequem für die Tour umtauschen. Für die letzten Etappen in Bulgarien kann man dann in Russe noch mal nachtanken. Dazu lieber kleinere Euroscheine mitnehmen oder am "Bankomat" abheben.
Eine kleine Reiseapotheke halte ich für die Behandlung kleinerer Verletzungen (Verbandszeug, Pflaster, Desinfektion und ein Breitbandantibiotikum), Durchfall (Immodium akut, Elotrans), Magenverstimmungen, Zecken- und sonstiger Insektenpisakereien (Zeckenzange, Azaronstift) Kopf- und andere Schmerzen für unbedingt erforderlich . Persönliche Medikamente, Meßgeräte (z.B. Diabetis) und Impfpass nicht vergessen!
Mein Sonnenschutzmittel bewahrte mich vor Üblem (ALDI, Lichtschutzfaktor 40!, wasserfest und sehr preiswert)!

Klamotten brauchte ich wenig. Für 3 Wochen reichten im Wesentlichen: 1 paar Tevas, 1 Paar FlipFlops, 2 Paar Shorts (eins mit anzipbaren Beinlingen), ca. 4 Shirts, 3 Badehosen, ein Sonnenhut, eine dünne Fleecejacke für etwas kältere Temperaturen (so unter 30° C :-), Rei in der Tube und 'ne Faltschüssel.

Endlich gibt es auch für das Wasserwandern in diesem Bereich eine brauchbare Karte. Von Budapest bis zum schwarzen Meer wird auf 8 Blättern der Donau Radwanderweg in 1 : 100000 beschrieben. Die Donau wird dabei sehr präzise und sogar mit Flusskilometern abgebildet. Absolut empfehlenswert! Die Karten sind im Huber Verlag erschienen und können über den Buchhandel oder bei Amazon (Suchbegriff: Donau Radweg Huber) bezogen werden. Derzeit (September 2007) kostet das gesamte Kartenset nur sensationelle 19.80 €!

Ach, ja - wie war die Frage noch? Warum tue ich mir die TID eigentlich immer mal wieder an? Vielleicht einfach nur wegen dieses Lebensgefühls >>> :

Und jetzt zu dem sicher unvollständigen Bericht. Mir kommt es darauf an, Eindrücke zu vermitteln, den einen oder anderen Hinweis oder Tipp zu geben. Eine umfassende Dokumentation ist nicht beabsichtigt.

Ein ganz besonderer Dank sei hier an Elfi Krahmer (EK) und Wolfgang Erb (WE) ausgesprochen! Beide stellten mir etliche ihrer Fotos zur Verfügung, was einen nicht zu einseitigen Blick auf das Erlebte sicherstellt. Ihre Fotos sind jeweils mit Kürzeln (s.o.) gekennzeichnet.

Elfi hat übrigens einen lesenswerten Bericht über unsere Fahrt in der "Kanu Sport 10/2007" veröffentlicht.

Dank auch an Max Scharnböck und seine Mitstreiter im TID- Verein für ihren manchmal schon etwas aufopferungsvollen Einsatz für die TID sowie die Erlaubnis, für diesen Bericht das schöne neue Logo des Vereins nutzen zu dürfen.
Der Verein ist hier erreichbar.




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  © Hartmut Henkel - erstellt: 18.12.2007