2004 Warnow
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Barniner See bis Rostock

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Barnin - Vorbeck: |
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Vorbeck - Sternberger Burg: |
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Sternberger Burg - Rostock: |
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Mit ca. 150 km Länge ist die Warnow der längste Fluss Mecklenburg Vorpommerns. Ab dem Barniner See ist er – abhängig vom Wasserstand - gut zu
paddeln.
Einen Überblick über den Flusslauf vom Barniner See bis Bützow kann man sich auch bei riverweb.de verschaffen. Diese Site ist übrigens auch recht lohnend zum Stöbern.
Die m.E. beste und aktuellste Wasserwanderkarte ist im Tourenatlas Mecklenburg-Vorpommern Textfeld: des Jübermann Verlags zu finden.
Die nebenstehende Übersichtskarte (größer – anklicken) zu einer ersten Orientierung mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Eine weitere informative Site zum Thema Warnow bietet Andre Micheel aus Rostock . Hier finden
sich auch weitere Links bezüglich der Warnow.
Schön gemacht ist auch diese Site von Detlef Garte.
Ich bin die Warnow Mitte Mai vom Barniner See bis Rostock mit meinem Pionier 450 S gefahren. Zu dieser Zeit war der Wasserstand für ein Faltboot noch
einigermaßen ausreichend. All zu lange Treidelaktionen waren nicht erforderlich. Die Frage des Wasserstandes ist ungefähr bis zum Beginn des Mickowsees
von Bedeutung. Danach noch einmal im Warnow- Durchbruch.
Die Warnow ist ein äußerst lohnender Fluss mit sehr abwechselungsreicher Landschaft. Bis Eickhof kann er allerdings für einen Paddelneuling an
etlichen Stellen zuviel fordern.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern die Baumhindernisse. Diese sind recht genau in der Jübermann- Karte angekündigt. 2004 gab
es nur noch zwei „intakte“ Hindernisse, die besondere Aufmerksamkeit verlangten: kurz vor der Rönkendorfer Mühle und kurz hinter Eickhof.
Bei den anderen Bäumen hatten freundliche Geister Durchlässe hineingesägt. Da die Warnow bis Eickhof teilweise sehr flotte Strömung aufweist,
waren manchmal regelrechte Slalomstrecken zu bewältigen. Bogenschlag, Konterschlag, Stützen, richtig anfahren und das Hindernis kommt unerbittlich
näher – so lernt man sehr schnell!
Man lernt auch sehr schnell, dass man das Blatt des Steuerruders in so einem Gewässer besser nicht im Wasser hat!
Man lernt auch, das Boot sehr schnell im flachen, aber schnell strömenden Wasser zu verlassen – daher sind kurze Hosen die angesagte aber nicht ganz
unproblematische Beinbekleidung (s.u.).
Insbesondere für den Einzelfahrer stellen diverse Wehre und Sohlgleiten besondere Hindernisse dar.
Ich habe mit voll bepacktem Boot alle Wehre allein umtragen können. Das erfordert allerdings viel Kreativität bei der Problemlösung und einen
Bootswagen.
Die Sohlgleiten habe ich meist vom Ufer aus oder im Wasser laufend (im Mai eine äußerst erfrischende Kneipp- Kur!) getreidelt (dabei Bug in den Strom
– keine Experimente). Dabei machte ich intensive Bekanntschaft mit der heimischen Flora, insbesondere den kraftstrotzenden Brennnesseln McPom’s. Hier
waren die kurzen Hosen eher weniger optimal.
Eine längere Treidelstrecke war noch im Warnowdurchbruch zu bewältigen. Fahren sollte diesen Abschnitt m.E. nur der
geübtere Faltbootfahrer und nur bei ausreichend Wasser unter dem Kiel.
Hinter Eickhof kann man je nach Wasserstand hinter besagtem Baum auf einem kleinen Schwall noch schön um zwei Flussbiegungen fegen, dann wird die Warnow zu
einem idyllischen Wiesenfluss.
Für den Einzelfahrer tut sich dann nur noch einmal in Bützow ein Hindernis auf: die Umtragestelle am alten Mühlenwehr. Die Böschung ist steil
und hoch, der Anlegesteg befindet sich ca. 1m über der Wasseroberfläche (also ab in den Modder) und das Boot kann nur über Rollen hochgezogen
werden, während man selbst auf einer Holztreppe daneben läuft (beachte: steile und hohe Uferböschung!). Eine elende Schinderei.
Manchmal ist das Wehr im Graben zum See geöffnet. Der Durchlass zwischen den Stangen ist aber eng und die Strömung war im Mai heftig – das ist m.E.
eher etwas für Geübte. Wer es versuchen will, sollte beim Bützower KC die aktuelle Lage erfragen.
Mein Fahrzeug hatte ich beim Rostocker KC abgestellt.
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1. Teil: Barnin - Vorbeck
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In Barnin findet man bei der Badestelle einen optimalen Aufbauplatz. Aus Crivitz kommend am Ortseingang links halten.
Bei der großen Weide kann man das Boot problemlos ins Wasser lassen. |
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Bis vor kurzem war der Seeausfluss noch total verschilft und kaum auffindbar. Nun hatte man in der Nähe der ersten Häusern von Kobande einen kleinen
Graben zwischen See und Warnow ausgehoben. Dadurch war die Einfahrt in die Warnow jetzt unproblematisch. Dort kann man auch recht gut rasten. |
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Die ersten paar Meter auf der Warnow in düsterem Licht. |
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Doch bald kam die Sonne durch. |
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Das Wehr bei Kobande ließ sich trotz hohen Ufers leicht umtragen. |
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Schon kommt die alte Holzbrücke bei der Rönkendorfer Mühle in Sicht |
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Kurz hinter der Brücke das erste Baumhindernis. Sah hoch genug aus, um drunter durch zu fahren. |
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Das Ergebnis dieser Fehleinschätzung! Bis Gadebähn bin ich halbwegs liegend weiter gefahren. |
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Da war Improvisation gefragt! Zunächst mussten Bootsleine und Packsack die Rückenlehne ersetzen, später ersetzte auf dem Campingplatz Sternberger
Burg ein passend gesägtes Brett den Packsack und ab Bützow gab es ein komfortables Rückenpolster aus Dämmmaterial. |
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Merkliche Strömung an der Straßenbrücke Rönkendorfer Mühle. |
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Ufer bei Gadebähn, von der Straßenbrücke fotografiert. |
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Je nach Wasserstand muss in Gadebähn getreidelt werden. Ich habe im Wasser laufend getreidelt. Es war zwar etwas mühsam aber insgesamt problemlos.
Allerdings fällt Treideln auch grundsätzlich schwer, wenn man kurz zuvor die Rückenlehne geschrottet hat. |
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Irgendwo hinter Gadebähn. |
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Das Wehr bei Vorbeck. Hier habe ich (problemlos) das Boot aus dem Wasser geholt, denn das Tagesziel war erreicht. |
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Paddler sind hier ganz offenkundig willkommen. Schade nur um den schönen Appel- Eski. |
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Der Steg am Campingplatz sieht zwar gut aus, ist aber mit ca. 70 – 80 cm über Wasserspiegel sehr hoch und wohl eher für die Leihcanadierfraktion
gebaut. |
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Daher habe ich direkt hinter dem Wehr am nächsten Morgen wieder eingesetzt. |
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Auch wenn der Platz aus diesem Blickwinkel etwas wüst aussieht, hinter den Brennesseln waren ordentliche Rasenflächen und ein schönes Haus mit
Sanitäreinrichtungen gab es auch. |
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Überraschenderweise bekam ich das Angebot, preiswert in einer dieser Hütten zu übernachten. Der Betreiber und das Personal auf dem Gut Vorbeck
waren recht nett. |

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