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Saale 2009

Wir kamen den reißenden Fluss hinab ...



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    Von Rudolstadt nach Jena: Seite 1    
Von Jena nach Naumburg: Seite 2
Von Naumburg nach Merseburg: Seite 3


Zunächst war nur die Idee da, doch mal gemeinsam eine Tour zu machen. Dann freundeten wir uns immer mehr mit dem Gedanken an und schließlich kam ein konkreter Vorschlag auf den Tisch. "Was hältst Du eigentlich von der Saale?" lautete die Frage an mich. Hhhmmmm ... Warum nicht! Dass Claudia eigentlich die fränkische Saale meinte, ich die thüringische, erfuhr ich erst während der Tour.

Nachdem wir uns alle möglichen Informationen im Internet und bei Paddelfreunden (ein ganz besonderer Dank hier noch einmal von uns an Christoph Kolde!) besorgt hatten, stand es fest: Von Rudolstadt sollte es ganz gemütlich flussab, vermutlich bis Halle gehen. Wir fuhren dann bis Merseburg.
Denn: Die Saale ist kein Fluss für Kilometerfresserei, die Saale muss man genießen, muss sich Zeit lassen.
Eine wichtige Frage für uns war, welche fahrtechnischen Schwierigkeiten uns wohl erwarten würden. Die Informationen reichten von flotter Strömung und Wildwasser II bis Zahmwasser. Umgestürzte Bäume sollten drohen und auch Unfälle wurden beschrieben, die böse hätten ausgehen können.
Da wir ein Auto sowieso nach Naumburg verlegten, schauten wir uns den Fluss vorher noch einmal so gut wie möglich an. Die Pegel zeigten unter Normal an und der Fluss sah aus wie eine Badewanne. "Die Schwälle liegen bestimmt immer hinter den Biegungen" meinte Claudia bedenklich - und ein wenig hatte sie dann später auch recht damit.

Trotz des relativ niedrigen Wasserstands ließ sich der Fluss von uns dann doch ohne Probleme befahren. Einige kleinere harmlose Schwälle sorgten für Abwechselung. Lediglich die längere Schwallstreckstrecke vor Orlamünde (beim aufgelassenen Wehr) erforderte konzentriertes und vorausschauendes Fahren und Aufmerksamkeit.
Trotzdem würde ich den Fluss nicht absoluten Paddelneulingen empfehlen - ein wenig Bootsbeherrschung und Erfahrung sollte man schon haben. Und bei anderen Wasserständen kann alles auch wieder ganz anders aussehen.

Wir haben übrigens immer Rettungswesten getragen - nicht wegen der Tiefe des Wassers oder der mächtigen Strömung, sondern wegen der Kälte des Wassers! Man sagte uns, dass ein wesentlicher Teil der Wassermenge Tiefenwasser der Stauseen ist - und das ist nun mal reichlich kalt. Stimmt!

Die zu bewältigenden Wehre - es gibt etliche davon - ließen sich zu zweit ohne größere Probleme umtragen, könnten aber für Einzelfahrer aber z.T. zum Problem werden. Aufgrund einiger, z.T. längerer Treppen an den Wehren ist Gewichtsparen bei der Ausrüstung sicherlich kein Fehler. Die Schleusungen bis Merseburg klappten problemlos, allerdings sollte man auf die Schleusungszeiten achten.
Übernachtungen waren kein Problem. Möglichkeiten gibt es genug, aber am schönsten fanden wir es bei den Kanuvereinen.
Informationen über die Saale findet man im Internet diverse. Genannt sein hier nur Das Blaue Band, Tourenwiki und die Suche des Forums bei www.faltboot.de.
Die Wasserwanderkarte Nr. 7, "Deutschland Ost" des Jübermann Verlags ist sehr hilfreich und m.E. auch nach wie vor die beste.

Doch was erwartet den Wasserwanderer auf der Saale? Ganz einfach: Einer der schönsten Wanderflüsse in Deutschland! Naturbelassene Ufer in weiten Bereichen, schöne Landschaft und freundliche Menschen. Wir jedenfalls fanden es herrlich dort, nur die vielbesungenen weißen Saalestrände, die fanden wir nirgends.

Einen ganz besonderen Dank noch an Claudia. Nicht nur, dass ich ihre Fotos (CSE) hier verwenden darf - Claudi, Du bist auch die beste Fahrtengefährtin, den man sich wünschen kann!!! Dank dafür und hoffentlich noch öfter!


Von Rudolstadt nach Jena

IMG_0163.JPG Tja, und da sind wir beide nun. Strahlendes Sonnenwetter empfing uns in Rudolstadt. Madame sieht schon recht keck aus und zuweilen war sie es auch!
CSE
IMGP6360.JPG Das Bootshaus Rudolstädter Kanu-Vereins. Es ist etwas schwer zu finden, besonders nachts ;-) .  Wichtig ist, dass man auf die  "Breitscheidstraße" in Rudolstadt kommt.  Von dort in die "Macheleidtstraße" (nicht über die Saalebrücke fahren!) und dann rechts in die Straße "Am Mühlgraben" ca. 200 Meter. Der Bootshauswart wohnt dort und ist sehr hilfsbereit.
IMGP6363.JPG Zum Bootshaus gehört ein schöner Zeltplatz, direkt an der Saale. Die Sanitäreinrichtungen sind ganz neu.  Dieser Platz ist für den Start der Tour ein absoluter Tipp!
Wenn man auf der Straße ca. 250 Meter flussab geht, gelangt man über eine Brücke bequem zum Gasthaus am gegenüberliegenden Flussufer. Dort kann man gut essen.
Ein Bäcker ist auch leicht erreichbar (ca. 200 Meter). Einfach den Bootshauswart fragen.
IMG_0155.JPG Faltbootmikado! Des wackeren Faltbootwanderers triste Pflicht am Beginn einer Tour!
CSE
IMGP6332.JPG Es trifft allerdings alle - auch die Kanutin!
IMGP6364.JPG Fertig - jetzt muss noch ein wenig der Mief aus dem Equipment.
IMG_0160.JPG Puck - der zweite T9- Zwilling. Claudias Nachen ;-) !
CSE
IMGP6359.JPG Bis das ganze Gerümpel geordnet ist, hat man viel Spaß - und die Sonne brannte heftig.
IMGP6325.JPG Irgendwie geht es doch immer wieder zurück in die Neandertaler- Höhle. Sie sorgt fürs Essen und er jagt die Maultaschen :-). Claudia kocht in der Wildnis wirklich ausgezeichnet. Es gab frische schwäbische Maultaschen in Brühe gegart (lllleeeeeckkker!!!) und ...
IMGP6326.JPG ... so genannte "geschmälzte". Die werden klein geschnibbelt und dann ...
IMGP6329.JPG ... mit in Fett angedünsteten Zwiebelwürfeln - ähnlich wie Bratkartoffeln - gebraten. Im Schwabenlande früher kräftige Kost für körperlich hart arbeitende Menschen. Auch lecker - aber die in Brühe mochte ich lieber. Ein wenig zum Unverständnis der Küchenchefin aus dem Ländle.
IMGP6367.JPG Irgendwann brachen wir dann auch tatsächlich auf. Unsere Devise von Anfang an: Wir lassen uns Zeit, paddeln wie wir Lust haben.
Am Ende der Tour konnten wir feststellen: Genau so sollte man die Saale genießen!
IMG_0164.JPG Durch Rudolstadt ging es ...
CSE
IMG_0165.JPG ... und immer weiter. Mal treiben lassen ...
CSE
IMGP6371.JPG ... mal zwischen grünen Mauern sanft gleiten. Die Strömung war schwach, aber spürbar. Trotz des niedrigen Wasserstands mussten wir nur zweimal treideln - und das auch nur, weil wir die fahrbare Passage nicht ganz getroffen hatten. Recht harmlose Schwälle hier und dort.
IMGP6379.JPG Einfach ein Genuss!
IMGP6386.JPG Am ersten Tag waren wir erst spät losgefahren und beschlossen daher nach relativ kurzer Etappe schon in Uhlstädt zu übernachten. Anlanden war dort problemlos. Über eine Rampe rollerten wir dann direkt auf den gepflegten Zeltplatz. Bezahlen kann man im nahen Flößereimuseum (neben dem Wehr) und bekommt dort auch dann auch die Schlüssel für Dusche etc. im nebenliegenden Sportzentrum. Dort gibt es auch ein Lokal, in dem man was zu Essen und zu Trinken bekommt.
IMGP6383.JPG Madame Bocuse verwöhnt uns mal wieder und ...
IMGP6389.JPG ... für dieses Foto werde ich wohl noch zahlen müssen - egal! :-)

Nach Auskunft von Mitpaddlern soll dieser Platz dem von Orlamünde (unserem ursprünlichen Ziel) deutlich vorzuziehen sein, weil erheblich besser (vor allem ruhiger) gelegen.
IMGP6390.JPG Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Jena.
IMG_0173.JPG Diese Fotos ...
CSE
IMGP6392.JPG ... sollen ...
IMG_0175.JPG ... einfach ...
CSE
IMGP6393.JPG ... nur ...
IMG_0177.JPG ... für sich ...
CSE
IMGP6394.JPG ... sprechen. Es ist einfach wunderschön dort, mit diesen naturbelassenen Ufern.
IMG_0178.JPG Schäm ... eigendlich macht man ja sowas wirklich nicht ...
CSE
IMGP6398.JPG Aber diese ...
IMG_0180.JPG ... Idylle ...
CSE
IMGP6399.JPG ... kann schon ...
IMG_0181.JPG ... hin und wieder ...
CSE
IMG_0184.JPG ... auch den bravsten Jungen ...
CSE
IMG_0186.JPG ... von der Küste (ganz schöner Seegang hier) ...
CSE
IMG_0188.JPG ... zu etwas Unfug verleiten - bei der Unbeschwertheit des Paddelns dort.
CSE
IMG_0189.JPG Kurz vor Jena einige Brücken, u.a. die der Autobahn, die hier an Jena vorbei führt. Aus der Paddlerperspektive einfach ein fesselnder Anblick und eine architektonisch geschickte Lösung, die Form der alten Brücke mit modernen Stilmitteln aufzunehmen.
CSE
IMG_0193.JPG Man glaubt kaum, dass wir langsam in städtische Bereiche kommen.
CSE
IMGP6400.JPG Noch eine Pause irgendwo. Claudia bei der Anfahrt zum Steg, ...
IMGP6402.JPG ... bereit machen zum Landgang und ...
IMGP6403.JPG ... hopp! Diese Technik kann man in umgekehrter Folge auch sehr schön zum Einsteigen an hohen Stegen benutzen. Haben wir auch ausprobiert. Sieht zwar nicht sonderlich elegant aus (deshalb gab's für diese Fotos auch satt Mecker :-) ), ist aber sehr effektiv.
IMGP6406.JPG Noch ein Stück durch ...
IMGP6409.JPG ... städtische Gewässer, ...
IMGP6410.JPG ... man glaubt es kaum, wie schön es hier ist, und ...
IMGP6414.JPG ... wir erreichen das Wehr Burgau. Bei dem Niedrigwasser, dass wir hatten, ist Umrollern die beste Option. Ist auch kein Problem. Über eine alte Brücke am Wehr erreicht man zudem einen rustikalen Biergarten - schön zum (phon.) "Veschpern" (ich liebe den schwäbischen Dialekt!).  Auf dem Wasser führt der Kraftwerkseinlass am Biergarten vorbei zu einer Metallwand, die ca. 15 cm von oben über dem Wasser endet. Hier strömt es spürbar und man sollte sich nicht sorglos verhalten.
IMGP6415.JPG Blick vom Biergarten zu unseren Booten an der Anlandestelle.
IMG_0199.JPG Nach Biergarten und Umrollern noch wenige Kilometer und dann taucht das schöne Bootshaus (im Bauhaus- Stil) des Jenaer Kanu und Rudervereins auf.
CSE




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  © Hartmut Henkel - erstellt: 28.06.2009