.:  Der Landgänger  :.


Auch ich war mal weg ...

Auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom


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In Lucca fühlte ich mich erstmalig richtig in der Toscana angekommen, auch wenn ich schon seit dem Passo Chisa in gleichnamiger Provinz wanderte. Das hatte wohl auch mein Aufenthalt im malerischen Lucca bewirkt.
Von dort ging es am nächsten Tag durch den Morgennebel immer tiefer hinein in dieses mythische Land Toscana. Der Start war zunächst nicht besonders erregend, denn die Strecke bis Altopascio und von dort bis San Miniato Alto empfand ich nicht besonders herausragend, auch wenn sie durchaus mit kleinen Höhepunkten aufwartete. Die Zielorte selbst waren jedoch durchaus sehenswert. Und dann begann das, was wir in Deutschland mit "Toscana" verbinden. Eine liebliche Landschaft, geformtes, uraltes Kulturland, durch das mich mein Weg mit sanftem Auf und Ab führte. Ich genoss es mit allen Sinnen, saugte es förmlich auf!
Das Land mit seinen kleinen Städten und Orten nahm mich in seinen Bann: Gambassi Terme mit der wunderbaren Pilgerunterkunft, das eigenartige San Gimignano mit den merkwürdigen Geschlechtertürmen, Montereggioni, das wie eine Königskrone auf seinem Hügel thront, Siena, die Schöne und Erhabene und natürlich Sutri, die alter Toskanerstadt! Ich wanderte wie im Traum. Doch peut a peut wurde mir auch bewußt, dass sich meinen Pilgerreise ihrem Ziel näherte.

Tag 33, 03.10.2015: Lucca - Altopascio


Vielleicht lag es daran, dass ich nur ungern aus Lucca fortging, oder am dicken Nebel, der mich umwaberte, als ich von der Stadt hinaus aufs Land kam. Irgendwie war meine Gefühlslage auf "moll". So lief ich auf kleinen Straßen oder durch die Felder und irgendwann war ich einfach in Altopascio. Dieser Tag war ohne Gesicht.
Der schöne Stempel der Unterkunft in Altopascio zeigt übrigens das Siegel der Chevaliere de Tau und diesen Stempel bekommt man in der Bibliothek des Ortes.


DSC00001_800.JPG Altopascio! Das besondere an diesem Ort ist sein alter Ortskern. Auf einem Geländebuckel gelegen, erhebt er sich nur wenig über das Land ringsum. An diesem Platz liegt ...
DSC00002_800.JPG ... die wirklich schöne Pilgerunterkunft. Den Schlüssel erhält man von freundlichen Menschen in der Bibliothek, die sich an einem anderen Platz hier oben befindet.
DSC00003_800.JPG Zum Einkaufen ging ich durch das abgebildete Tor und als ich zurück kam, konnte ich noch einmal das Altstadtpanorama bewundern.
DSC00004_800.JPG Abends geheimnisvolles Lichtflackern. Lorenzo, ein Mitpilger aus Piacenza, "versorgte" im Schein der Stirnlampe seine Blasen mit scharfer Klinge. Auf detailliertere Bilder verzichte ich lieber.

 

Tag 34, 04.10.2015: Altopascio - San Miniato Alto


Am nächsten Morgen weckte mich Regenrauschen. Ein guter Grund, sich noch einmal umzudrehen. Vielleicht ließ es ja noch nach. Und so war es dann auch. Als letzter verließ ich die Herberge und wanderte in die frisch duftende Landschaft.
Es war Sonntag und beim großen Kreisverkehr am Ortsausgang kam dann noch einmal ein kurzer aber heftiger Schauer herunter. Ich flüchtete mich zum Frühstück in die dortige Bäckerei/Bar. Dort war die Hölle los und ich hatte den Eindruck, die ganze Gegend hatte sich hier versammelt. Ganze Familien, Jung und Alt trafen sich hier nach dem Kirchgang. Aus gutem Grund, denn die Croissants waren schlicht genial.
Dann ging es weiter und nach einiger Zeit stieß ich auf die Via Francesco, das noch gut erhaltene Stück einer mittelalterlichen Straße.
Gegen Mittag führte der Weg dann durch einsamen Wald und auf den Wegen schoss mir immer noch ablaufendes Regenwasser entgegen.
In San Miniato Basso traf ich dann wieder einmal auf Aurélie und die Flying Dutchmen. Auch sie wollten nach San Miniato Alto aber unsere Wege trennten sich in der Stadt wieder. Der Weg dort hinauf war noch einmal beschwerlich. Oben zog ich dann in das riesige Gebäude des alten Convento S. Francesco Frati Minori ein. Ein herrliches Einzelzimmer mit Bad und Blick auf den Kreuzgang waren die Belohnung für die Mühen des Tages. Hier traf ich dann auch wieder auf meine Weggenossen, mit denen ich dann noch einen unbeschwerten Abend mit herrlicher Pasta und bestem "Birra Moretti" verbrachte. Eigentlich war es ein abwechselungsreicher Wandertag gewesen, der einen schönen Abschluss fand.

DSC00007_800.JPG Altopascio im Regen. Die Vorstellung eines sonnigen Italien ist allgemein durchaus richtig, aber wenn es hier einmal regnet, dann oft erschreckend heftig. Ich wartete ab und konnte dann bei Trockenheit die Pilgerherberge verlassen - bis mich am Ortsausgang doch noch ein heftiger Schauer erwischte und in eine Bar trieb. Zum Glück, denn das Frühstück dort war klasse.
DSC00008_800.JPG Es hatte aufgehört zu regnen und ich zog weiter. Am Wege eine Baumschule für Palmen, etwas ungewohnt für norddeutsche Augen.
DSC00009_800.JPG Auf diesen Wegen kam ich gut voran, fast wie auf einer Autobahn. Die zweite Spur bildet hier die Via Francesca, eine recht gut erhaltene mittelalterliche Straße, die hier ein Stück weit parallel zur Via Francigena verläuft.
DSC00011_800.JPG Einige Hinweisschilder erläuterten, was es mit dieser Straße auf sich hatte.
DSC00012_800.JPG Dann verschmolzen beide Wege und führten mich ...
DSC00014_800.JPG ... durch etwas wilden Wald.
DSC00015_800.JPG Ein kurzes Stück noch, dann kam hinter dieser Brücke eine kleine Ortschaft ...
DSC00018_800.JPG ... und von dort ging es tief hinein in einsamen Wald. Der Wald hier ist anders als gewohnt, eher buschig und entspricht so gar nicht deutschen Vorstellungen mit Blatt- oder Nadelgehölz.
DSC00019_800.JPG Der Weg war gut gekennzeichnet ...
DSC00020_800.JPG ... aber der Regen hatte tiefe Spuren hinterlassen.
DSC00021_800.JPG Bei richtig heftigem Regen wäre dieser Weg ein reißender Bach und ein Durchkommen sicherlich schwer möglich. Und selbst eine ganze Weile nach dem Regen schaffte ich es gerade so.
DSC00024_800.JPG Und dann war ganz plötzlich Fuceccio in Sicht.
DSC00026_800.JPG Kurz darauf hörte ich hinter mir Stimmen und sah zu meiner Freude "die üblichen Verdächtigen" - ich liebe dieses Zitat aus "Casablanca" - heran kommen. Natürlich teilte ich wieder ein Stück meines Weges mit ihnen.
DSC00027_800.JPG Ponte A Cappiano, in diesem Torbogen versteckt sich die Pilgerherberge des Ortes. Aber der Tag war noch jung und wir wollten weiter.
DSC00028_800.JPG Nach San Miniato Basso führte der Weg dann wieder einmal entlang der Strasse. Solange solche Abschnitte so gut begehbar sind und derart wenig Verkehr auf ihnen läuft, ist das problemlos - es bringt halt fürs Auge und Gefühl nicht viel. Aber egal, wir waren ja auf einer Pilgerwanderung.
DSC00029_800.JPG In San Miniato Basso hatte die Via Francigena eine etwas eigenartige Wegführung. Irgendwann standen wir verwundert vor dieser schier endlosen Treppe. Meine drei Begleiter hechelten hinauf, ich verließ mich auf mein Smartphone, spazierte entgegengesetzt hinunter durch den Ort und ersparte mir so einen Umweg.
DSC00031_800.JPG Mein Tagesziel, dort mußte ich noch hinauf. Es war noch ein schönes Stück!
DSC00035_800.JPG Kurz vor dem Ziel. Das ehemalige Convento ist ein Riesenbau und wirkte auf mich wie eine gewaltige Burg.
DSC00038_800.JPG Die Unterbringung war jedoch wunderbar. Einzelzimmer mit Bad ...
DSC00039_800.JPG ... und Blick auf ...
DSC00040_800.JPG ... den Kreuzgang.
DSC00041_800.JPG So schaute ich von meiner Zimmertür hinaus in den Flur. Eine wirklich imposante Anlage.
DSC00046_800.JPG Wir hatten uns wiedergefunden und streiften auf der Suche nach Nahrung durch diesen kleinen, sehenswerten alten Ort.
DSC00048_800.JPG Verschwiegene Winkel und immer wieder ...
DSC00056_800.JPG ... der freie Blick ins schon dämmerige Land.
DSC00057_800.JPG Abendessen in der empfehlenswerten Spaghetteria von San Miniato Alto. Ein guter Ort! Was für ein wundervoller Abend nach einem anstrengenden Tag.
IMG_1451_800.jpeg Wir hatten in der Spaghetteria einen schönen Platz gefunden, mit erstklassiger Pasta und ...
DSC00061_800.JPG ... wunderbar kühlem Birra Moretti. Irgendwie mochten wir alle diesen herben Geschmack nach des Tages Mühen.
DSC00069_800.JPG Diesen Blick auf das Convento habe ich von einem Foto im Speiseraum abfotografiert. Er vermittelt einen Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen und der Wucht des Gebäudes.

 

Tag 35, 05.10.2015: San Miniato Alto - Gambassi Terme


Der Tag begann mit einem ordentlichen Frühstück, in dieser Reichhaltigkeit eher ungewöhnlich in Italien. Wie schaffen es die Italiener nur, mit Espresso und Croissant am frühen Morgen und eher kärglichem Mittagessen bis zur Hauptmahlzeit des Tages, dem Abendessen am späteren Abend, durchzuhalten?
Der Weg nach Gambassi Terme ist einfach zu beschreiben - Toskana! Bergauf und bergab gings durchs Land. Es war heiß und der Weg lang. Daher war es schon etwas anstrengend, dass zwischendurch keine Bar am Weg lag. Erst wenige Kilometer vor Gambassi Terme stieß ich auf einen entsprechenden Hinweis, freute mich auf kühles Getränk und musste enttäuscht feststellen, dass ich das Schild wohl nicht genau genug gelesen hatte.
Doch dann stand ich nahe bei Gambassi Terme vor der Kirche mit der Pilgerunterkunft und war etwas ratlos. Erst als ich um die Kirche herum ging entdeckte ich die Pilgerunterkunft. Und hier trafen wir uns dann mal wieder, plauschten auf dem schönem Hinterhof über die Erlebnisse des Tages und sandten mittels WiFi Nachrichten und Fotos an die Lieben daheim.

DSC00070_800.JPG Im diesem Speiseraum trafen wir uns zum Frühstück. Dort gabs dann auch den Stempel und als Geschenk ein kleines Tau aus Olivenholz (Zeichen der Chevaliere de Tau und des Franziskusweges). Die Holländer fanden den Frühstücksraum nicht, bekamen daher auch keinen Tau-Anhänger und Gerben war fortan untröstlich. ;-)
DSC00065_800.JPG Für italienische Verhältnisse war das Frühstück sehr reichhaltig.
DSC00064_800.JPG Sogar Filterkaffee gabs!
DSC00066_800.JPG Da wollten wir an diesem Tag hin. Es lohnte sich immer, in den Herbergen nach Informationen über die nächsten Unterkunftsmöglichkeiten Ausschau zu halten.
DSC00071_800.JPG Der Eingang zur Pilgerunterkunft - eher unscheinbar, wie so oft. Manchmal musste ich genau hinschauen.
DSC00072_800.JPG "La Strada" hatte uns wieder.
DSC00074_800.JPG Das Verkehrsleitsystem: Oben die Markierung des "offiziellen" Weges, darunter die gelbe Markierung einer Wegvariante und unten das "Tau" des Assisi-Wegs. Insgesamt fand ich die Wegmarkierung in Italien recht gut. Nur einige wenige Male nutzte ich, meist wegen vorangegangener Unaufmerksamkeit, das GPS meines Smartphones.
DSC00075_800.JPG Toskana in nebeliger Morgenstille.
DSC00076_800.JPG Ich zog an kleinen Orten vorbei, in denen langsam Geschäftigkeit aufkam.
DSC00077_800.JPG So winzige Müllwägelchen hatte ich noch nie gesehen und fragte mich, warum die Italiener solche Spielzeugautos einsetzten. Die Antwort lag nahe. In den alten verwinkelten Städten und Dörfern mit ihren engen Gassen hätten die deutschen Mammutfahrzeuge keine Chance. Diese Dinger wuselten ameisengleich durch die Gegend und wurden meistens von Frauen gefahren.
DSC00078_800.JPG Ich liebte diese ersten stillen Stunden des Morgens.
DSC00081_800.JPG Irgendwo am Wege: Pflaster, Mullbinden, Desinfektionsspray - was der Pilger mit geschundenen Füssen manchmal so braucht. Eine tolle Idee.
DSC00082_800.JPG In der Ferne führte der Weg über sanfte Hügelkuppen - selbst bei bedecktem Himmel kann man sich des eigenartigen Reizes dieser Landschaft nicht entziehen.
DSC00084_800.JPG Endlos zog ich vorbei an weiten Olivenhainen. Vor mir in der Ferne erkannte ich die Holländer, doch irgendwann verlor ich sie wieder aus den Augen. Es war ein stilles, friedvolles Gehen und ich dachte über mich, Gott und die Welt nach.
DSC00089_800.JPG Soweit die Füsse sie trugen ...
DSC00093_800.JPG Und immer wieder diese Toskanablicke ins Land hinein. Ich konnte mich nicht satt daran sehen und nie wurde es mir langweilig. Diese alte Kulturlandschaft nahm mich mehr und mehr in ihren Bann.
DSC00094_800.JPG Am Weg gabs an diesem Tag keine Möglichkeiten zur Einkehr und so freute ich mich ein paar Kilometer vor Gambassi Terme auf die Verheißung dieses Schildes, denn der Tag war heiß und ich hatte Durst. Doch nichts kam! Diese Bar war im noch weit entfernten Ort und ich hatte weiter Durst.
DSC00095_800.JPG Gambassi Terme, endlich!
DSC00096_800.JPG Etwas vor dem Ort führt der Weg an der Kirche Santa Maria Assunta bei Chianni vorbei und etwas versteckt hinter der Kirche liegt die Pilgerunterkunft.
DSC00097_800.JPG Ein guter Ort zum Ausruhen und ...
DSC00098_800.JPG ... um Nachrichten nach Hause zu schicken. WiFi ist schon eine schöne Sache.
IMG_1476_800.jpeg Aurélie, Wiebe und ich beim Abendplausch - wie so oft. Wir alle liebten das. Auch der Pfarrer, ein sehr freundlicher, älterer Herr, kam vorbei. Das Abendessen wurde von Frauen der Gemeinde gekocht und war ausgezeichnet. Was wollten wir mehr.
IMG-20151005-WA0002_800.jpeg Noch ein letzter Blick ins Land und dann gings ins Bett.

 

Tag 36, 06.10.2015: Gambassi Terme - St. Gimignano


Der nächste Tag begann wie der vorhergehende: bedeckt und morgenkühl. Wir machten uns nach und nach auf den Weg und schon nach kurzer Zeit verschluckte uns das Land. Die langen Wege hatten uns wieder.
Schon kurz hinter Gambassi Terme entdeckte ich fern am diesigen Horizont eine eigenartige Sihouette. Sollte dass bereits San Gimignano sein? Ich war unsicher doch später stellte sich heraus, dass dem so war.
Ich wanderte durch Olivenhaine, an Weingütern vorbei und langsam kam die markante Skyline San Gimignanos näher. Sobald ich dort die Altstadt betrat, umfing mich die besondere Atmosphäre diese phantastischen Ortes. In engen Gassen ging es durch lebhaftes Touristentreiben hinauf zum Domplatz und unter die berühmten Geschlechtertürme der Stadt. Einst symbolisierten sie Macht und Ansehen der einflussreichsten Familien, waren aber auch Wehranlagen. Immer höher wurde gebaut, bis zum Ruin. Irgendwann schob der Rat der Stadt diesem wahnsinnigen Treiben einen Riegel vor, doch die Türme blieben und wurden die weltbekannten Wahrzeichen der Stadt.
Am Domplatz ließ ich mich nieder, ließ alles auf mich wirken, genoss die Sonne und ein wirklich tolles Eis der angeblich besten Eisdiele der Welt. Konnte es besser sein? Irgendwann stieß Lorenzo zu mir, dann Aurélie, dann die Dutchmen.
Schließlich machten wir uns gemeinsam auf zur Pilgerunterkunft. Diese lag etwas abseits und zunächst durften wir dort nur unser Gepäck deponieren, bis wir endgültig Einlass fanden.
Der Tag klang dann mit einem preiswerten aber hervorragenden Pilgermenu aus. Wir waren uns einig: San Gimignano ist ein Ort den man besuchen sollte wenn man die Toskana bereist - unbedingt!

DSC00100_800.JPG Morgen über dem Land. Wie oft erlebte ich diese Aufbruchstimmung, wenn noch Stille über dem Land lag und die Geschäftigkeit des Tages nur zögernd begann.
DSC00101_800.JPG Lorenzo war auch noch zu uns gestoßen und machte sich am Morgen vor mir auf den Weg.
DSC00103_800.JPG Wie immer in der Toskana: Weites Land ...
DSC00104_800.JPG ... und lange Wege.
DSC00105_800.JPG Ob diese merkwürdigen Strukturen am Horizont schon die Geschlechtertürme von San Gimignano sind? Sie waren es tatsächlich!
DSC00106_800.JPG Oliven sind neben Wein die Frucht der Toskana. Die Bäume hatten eine eigenartige Anziehungskraft auf mich und von der Toskana an trug ich immer einen Olivenzweig am Hut.
DSC00108_800.JPG Toskana, Toskana!
DSC00110_800.JPG Und da waren sie schon ...
DSC00113_800.JPG ... wieder vorbei.
DSC00114_800.JPG Eins der typischen Weingüter am Wege.
IMG-20151006-WA0011_800.jpeg Auch Lorenzo, meinen Lieblingsbanker aus Piacenza, traf ich irgendwo wieder. Wir aßen und tranken etwas und dann ging auch schon jeder wieder seines Weges.
DSC00116_800.JPG Wer in Canterbury startet, dem dürfte hier der restliche Weg nach Rom wie ein Katzensprung vorkommen.
DSC00117_800.JPG Und kurz darauf noch ein Weingut. Im Weinberg herrschte geschäftiges Treiben. Die Lese hatte wohl gerade begonnen.
DSC00118_800.JPG Wenn Wein und Oliven die Früchte der Toskana sind, dann sind Zypressen die Bäume dieser Landschaft.
IMG_1480_800.jpeg Irgendwo auf dem Weg machte Aurélie einige der wenigen Aufnahmen von mir. Entschlossenen Schrittes ...
IMG-20151006-WA0007_800.jpeg ... und gut gelaunt war ich unterwegs. Wenn wir auch nur kurze Strecken tagsüber gemeinsam gingen, so war mir Aurélies Gesellschaft sehr angenehm und ich mochte sie sehr. Zwischenzeitlich hatte ich irgendwo ganz unten im Rucksack meine selbstgenähten Warnbanderolen gefunden. Eigentlich waren sie für herbstliche schwedische Wälder gedacht und sollten mich davor bewahren, von einem rumballernden Jäger mit einem Elch verwechselt zu werden. Hier schufen sie für mich ein Stückchen Sicherheit auf den Strassen. So etwas kann ich nur empfehlen!
DSC00119_800.JPG Langsam kam San Gimignano näher ...
DSC00120_800.JPG ... und näher ...
DSC00125_800.JPG ... und dann lief ich schon die enge Haupstrasse oder eher -gasse den Stadthügel hinauf.
DSC00124_800.JPG Die Geschlechtertürme von San Gimignano!
IMG-20151006-WA0014_800.jpeg Am Domplatz dann erst einmal Siesta. Auch wenn es nicht so aussieht, trotz Anfang Oktober war hier noch so richtig Betrieb. In der Hauptsaison dürfte es allerdings nur so von Menschen wimmeln.
DSC00134_800.JPG Die Stadt hat sich jedoch viel von ihrem liebenswerten Charme erhalten. So entdeckte ich direkt am Domplatz diese lauschige Wohnung. Es muss toll sein hier so zu wohnen.
DSC00137_800.JPG Gleich um die Ecke liegt der Marktplatz. Hier, vor der "Gelateria Dondoli" Schlange stehen lohnt unbedingt. Eine große Urkunde bescheinigt, dass der Eisweltmeister seine Köstlichkeiten anbietet. Was der Weltmeistertitel bedeutet konnte ich nicht einschätzen, das Eis war jedoch eine Klasse für sich. Absolut empfehlenswert! Unbedingt!
DSC00138_800.JPG Mit dem Eis in der Hand noch etwas über den Marktplatz dieses Schmuckstücks von Stadt flaniert und dann machten wir uns ...
DSC00140_800.JPG ... langsam auf den Weg zur Pilgerunterkunft in der "Foresteria del Monastero di San Girolamo". Wir, Aurélie, Lorenzo und die Holländer waren inzwischen auch eingetroffen, waren eine Stunde zu früh, durften aber unser Gepäck in der Anmeldung lassen.
DSC00142_800.JPG Die eigentliche Unterkunft lag recht unauffällig einen Eingang weiter, ...
DSC00141_800.JPG ... war einfach und zweckmäßig eingerichtet und bot eigentlich alles, was der müde Pilger sich nach einem langen, heißen Tag wünscht. Alles in der Altstadt und trotzdem fernab vom Touristenrummel. Wer in San Gimignano unbedingt ein anderes Quartier beziehen will, wird normalerweise tief in die Tasche greifen müssen.
IMG_1529_800.jpeg Abends probierten wir das Pilgermenu etwas außerhalb der Altstadt. Der Wirt war ein zugewanderter Römer und bot für 12 € ein komplettes und gutes Menu mit "Dolce" und gutem Wein oder Bier. In einem Touristenmagneten wie San Gimignano wahrlich günstig - wenn man einen Pilgerausweis vorweisen kann.
IMG-20151006-WA0018_800.jpeg Der Rückweg war folgerichtig recht beschwingt und begleitet von diesem Traumanblick.

 

Tag 37, 07.10.2015: St. Gimignano - Montereggioni


Mein 37. Pilgertag begann nach Toskana-Art phantastisch mit einem unvergleichen Blick in das sanfte, noch von Nebelfetzen bekleidete Land unter einer noch blassen Sonne, die sich sich zu überlegen schien, ob sie wirklich höhersteigen und mit ihrem stärker werdenden Licht die geheimnisvolle Stimmung am Beginn des Tages zerstören wollte. Ich konnte mich kaum losreißen.
Das Land war schön zu bewandern und gegen Mittag erreichte eine kleine Gruppe von uns eher versehentlich Val d'Elsa, denn der "offizielle" Weg führte hier nicht vorbei. Wir zogen langsam duch die hoch auf einem steilen Geländesporn gelegene, langgestreckte Altstadt und waren alle einer Meinung: Diesen Ort sollte man keinesfalls auslassen!
Nachdem wir zur Neustadt herab gestiegen waren trennten sich unsere Wege und nach etlichen, relativ ereignislosen Stunden sah sie dann, die steinerne Krone auf dem Hügel, die alte Festung Montereggioni. Ein ganz besonderer Anblick!
Ich wollte unbedingt in der Pilgerunterkunft dort übernachten und ließ deshalb die im Ort gelegene Unterkunft im Kloster aus. Ich stieg die letzten schweißtreibenden Meter in der Nachmittagshitze hinauf und fand mich hinter dem steinernen Tor in einer kleinen, pittoresken Welt wieder. Die Menschen hier hatten die Möglichkeiten erkannt, die alte Festung sehr stilgerecht wieder hergerichtet und bewohnten sie auch wieder. Solche Orte ziehen mich immer in ihren Bann.
Doch übernachten war jedoch gar nicht so einfach. Eine sehr große Pilgergruppe hatte alle Betten der Herberge reserviert. Da sprang mir ein Holländer bei und erklärte dem Unterkunftsleiter in bestem Italienisch, dass mir auch ein Platz auf dem Fußboden genügen würde, denn ich hätte entsprechende Ausstattung dabei. Da wurde alles gut und ich durfte in der Küche schlafen und die hatte sogar eine sehr bequeme Couch. In der Nacht stellte sich das vermeintliche Provisorium dann als wahrer Glücksfall heraus: In den voll belegten Vielbettzimmern stand die Luft und durch die Türen drangen Röchel-, Hust- und Schnarchkonzerte. Ich aber schlief in frischer Luft, die durch weit geöffnete Fernster strich und hatte meine Ruhe. Wieder einmal konnte ich feststellen, dass letztlich immer alles irgendwie doch gut wird. Diese Zuversicht wurde immer stärker, je länger ich unterwegs war und zuletzt baute ich förmlich zuweilen ganz bewußt darauf. Und es wurde immer alles gut ... sehr eigenartig!
Mit dem Holländer aß ich später zusammen und wir verbrachten Englisch und Deutsch verplauderten einen angeregten Abend. Er war sehr gebildet, sprach mindestens sechs Sprachen fließend, einige weitere brauchbar und konnte ungemein farbig über die Geschichte dieser Gegend erzählen. Als Investmentbanker hatte er Reiche und Superreiche in Vermögensdingen beraten, doch nun war er im Ruhestand und diese Dinge waren Vergangenheit. Dieser Mann war eine der menschlichen Bereicherungen meiner Wanderschaft. Ich traf ihn auf dem Weg noch ein paar mal und freute mich jedes mal darüber.

DSC00145_800.JPG Wenn man früh morgens in San Gimignano aufbricht, zeigt sich die Stadt von einer ganz anderen Seite.
DSC00146_800.JPG Kaum ein Mensch in den alten Strassen und Gassen, in denen am Vortag noch geschäftiges Treiben war.
IMG-20151007-WA0000_800.jpeg Ich liebte diese Zeit des Tages und oft zeigte sich die Toskana im ersten weichen Licht des Tages ...
DSC00148_800.JPG ... von ihrer schönsten Seite.
DSC00147_800.JPG Dann verhielt ich, war still, staunte, genoss ...
DSC00149_800.JPG ... und wanderte irgendwann zufrieden mit mir und der Welt weiter. Dies waren sie, diese Momente, Momente, in denen man einfach nur schlicht glücklich sein kann.
DSC00152_800.JPG Der Weg war einfach zu gehen, auch wenn manchmal kleine Hindernisse überwunden werden mussten.
DSC00153_800.JPG Ich war wieder mit Gerben und Wiebe zusammengetroffen und gemeinsam kamen wir in der eigentlichen Überraschung des Tages an: Val d'Elsa.
DSC00155_800.JPG Diesen Ort hatten wir so gar nicht erwartet und waren eher durch Zufall über eine Alternativstrecke dorthin gekommen. Schon die Ankunft war beeindruckend.
DSC00156_800.JPG Die Stadt liegt auf einem langgezogenen, hohen Geländesporn von dem es immer wieder zu den Seiten steil bergab geht. Dieser Ort musste in alten Zeiten gut zu vertreidigen gewesen sein und auch die Römer siedelten hier.
DSC00157_800.JPG Die Auf- und Abgänge sind äußerst lang und steil und bieten immer wieder interessante Blicke in die Tiefe der Stadt.
DSC00159_800.JPG Am Ende des Sporns geht es dann über eine sehr steiles, mit Ziegeln gepflastertes Sträßchen hinunter zur Neustadt. Italien pur!
DSC00161_800.JPG In Val d'Elsa trennten sich dann unsere Wege wieder, wie so oft. Irgendwann erreichte ich dann in spätsommerlicher Hitze den bekrönten Hügel von Montereggioni, eine bewohnte alte Festungsanlage, gut erhalten und wunderschön restauriert. Ein Touristenmagnet. Die Festung gehörte zu einer Vielzahl ähnlicher Anlagen, mit denen sich Siena zu früheren Zeiten vor seinen seinen Nachbarn im Norden, insbesondere Florenz, zu schützen suchte. Doch am Ende war es vergeblich.
DSC00164_800.JPG Das Innere der Festung war ansprechend schön ...
DSC00165_800.JPG ... und hier oben lag auch, direkt neben der kleinen Kirche, die Pilgerunterkunft. Eine weitere Pilgerunterkunft lag im Ort am Fuß des Festungshügels. Ich hatte es mir jedoch in den Kopf gesetzt, unbedingt oben in der Festung zu übernachten.
DSC00167_800.JPG Mehr als anderswo erwartet man hier Pilger. Alles ist schön und gepflegt, so richtig zum erholen nach mühsamen Tag. Es gibt reichlich Übernachtungsplätze, doch beinahe hätte ich keinen abbekommen, denn eine große Pilgergruppe hatte alles belegt. Mit solchen Gruppen von 10 bis 20 und mehr Personen muss man in der Toskana vermehrt rechnen, denn Rom ist nicht mehr weit. Als Einzelpilger empfand ich diese großen Gruppen eher als eine Art Heimsuchung, was natürlich vollkommen ungerecht war und mehr der Gefühlslage nach einem anstrengenden Tag mit schmerzenden Füssen entsprang, als dem Verstand.
IMG-20151007-WA0004_800.jpeg Doch ich hatte Glück. Mit Hilfe eines italienisch sprechenden Holländers konnte ich erreichen, dass ich in der Küche auf dieser Couch schlafen durfte.
DSC00168_800.JPG Der Blick aus dem Haus hinaus ins Land. Abends aß ich noch mit dem hilfbereiten Holländer in einem der Restaurants der Festung. Er war ein angenehmer und interessanter Gesprächspartner. Diese Stunden waren für mich eine wirkliche Bereicherung.

 

Tag 38, 08.10.2015: Montereggioni - Siena


Am Morgen wurde ich von geschäftigem Geklapper in der Küche geweckt. Ein jüngerer Italiener war dabei, das Frühstück zu bereiten. Wie alle, die diese Herberge betreuten, war auch er ehrenamtlich tätig.
Und dann lernte ich Cristina und ihre Gruppe kennen. Cristina war eine blonde Italienerin, sportlich, tough und immer mit irgendwelchem Outdoorgebamsel wie GPS und LED-Lampe behangen, dass mit großen Karabinerhaken an ihren Gürtelschlaufen hing. Sie war sehr nett, wirkte auf mich absolut kompetent und war auch nicht irgendwer sondern Präsidentin der Organisation in Italien, die sich um die Via Francigena kümmert.
Ihre Gruppe bestand aus Menschen aller Herren Länder rund um den Globus, die sich irgendwann einmal auf der Via getroffen und beschlossen hatten, alle Jahre wieder zusammen zu kommen und dann gemeinsam zwei Wochen auf diesem schönen Weg zu pilgern. Das fand ich schon erstaunlich. Sie waren auch alle recht sympathisch. Allerdings befürchtete ich von nun an immer Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden. Doch Cristina lachte nur und beruhigte mich. Siena sei das Endziel der Gruppe. Ich atmete tief durch.
Im Laufe des Tages begegnete ich ihnen immer wieder und wurde schließlich von ihnen an einem speziellen Rastpunkt, den sie gebucht hatten, zu landestypischer Vesper mit Getränk eingeladen.
Am späten Nachmittag erreichte ich dann Siena und hatte noch eine ordentliche Strecke bis zu meiner Unterkunft in der "Casa Caritas" zu laufen. Doch es gab viel zu sehen bis ich vor deren Tür stand. Ich wurde sehr herzlich von einer äußerst weltlichen Schwester begrüßt. Ob ich denn gemeinsam mit ihnen essen wolle. Als ich selbstverständlich bejahte erstrahlte sie förmlich. Ich war doch hier um Land und Leute kennenzulernen, ganz normale Menschen, nicht die aus der unwirklichen Hochglanztourismusbranche.
Das Haus war einfach, denn viel Geld gabs hier nicht. Aber es war sauber und die Menschen herzlich. Das Essen war jedoch hervorragend. Offenkundig versorgten umliegende Restaurats die Casa mit Überschüssen aus ihren Küchen - und die waren wirklich lecker. Dazu gabs Wasser, Wein oder Bier und zum Abschluss meinte die Schwester dann, wir müssten auch etwas für eine gut funktionierende Verdauung tun - und so lernte ich Lemoncelli kennen. Das ist ein typisch italienischer Zitronenlikör der eisgekühlt einfach klasse schmeckt.
Vor dem Abendessen streifte ich natürlich noch ein wenig durch Siena. Die Stadt ist wirklich phantastisch aber mir  lagen Orte wie Lucca oder Pontremoli einfach mehr. Doch begeistert war ich schon. Ich lief also zurück zur Piazza am Rathaus, dem Platz, wo immer dieses mörderische Pferderennen namens Palio stattfindet und wen entdeckte ich dort, entspannt in der Sonne auf dem Pflaster sitzend: Aurélie! Ich freute mich wirklich. Wir plauderten ein wenig und dann setzte jeder seine eigene Entdeckungstour fort.
Nach dem Abendessen lag ich schon auf dem Bett, als von unten auf der Straße immer wieder ein leises, maunzendes "'Artmut, 'Artmut" hörte, wie von einem Kätzchen. Es war Aurélie. Sie kam nicht in die Unterkunft hinein und war froh, als ich ihr öffnete.
Mein Zimmer teilte ich mit Italo, einem kleinen drahtigen, knorrigen Italiener, den ich auch noch eine Weile immer wieder auf dem Weg treffen würde. Er war ein fitter Siebziger und auf dem Weg nach Rom - trotz eines ziemlichen Handicaps in Form einer Beinschiene. Als Spezialist für Staudammbau hatte er früher in aller Welt gearbeitet und sprach mehrere Sprachen, darunter Arabisch. Ich bewunderte ihn schon sehr für seine Zähigkeit und seine Zuversicht.

DSC00172_800.JPG Klapper, klapper - das reichhaltige Frühstück wird gerichtet. So ließ ich mich gern wecken.
DSC00173_800.JPG Cristina war die Leiterin der Pilgergruppe. Sympathisch, gebildet, kompetent und tough. Sie war eine typische Vertreterin der jungen und modernen Generation Italierinnen, so wie Laura. Nix mehr mit Mama, dass war gestern.
IMG-20151008-WA0007_800.jpeg Und hier Cristina auf ihrer Visitenkarte. Sie war, wie man sieht, Presidente der "Associazione Camminando Sulla Via Francigena"
DSC00175_800.JPG Das Frühstück war ungewöhnlich reichhaltig und bot einige neue Köstlichkeiten. Diese Früchte z.B. waren in einem supersüßen Sirup eingelegt, recht fest und schmeckten ein wenig wie kandiertes Obst.
DSC00176_800.JPG Zu diesem leckeren Käse gabs eine höllenscharfe Paste. Auch lecker.
DSC00180_800.JPG So gestärkt ging es dann wieder hinaus durch das steinerne Tor ...
DSC00181_800.JPG ... in einen neuen Tag.
DSC00182_800.JPG Noch einmal ein letzter Blick auf den Festungswall, ...
DSC00185_800.JPG ... auf die Infotafeln am Weg und ...
DSC00187_800.JPG ... ich verschwand im Nebel dieses frühen Morgens hinaus ins Land.
DSC00188_800.JPG Nach einer Weile zog auch mein Gesprächspartner des gestrigen Abends an mir vorbei und verschwand in der Ferne. Er war ziemlich flott zu Fuss.
DSC00190_800.JPG Manchmal führte der Weg duch Wälder ...
DSC00193_800.JPG  ... und überraschte dann wieder mit solchen Anblicken. Ich blieb stehen und tauchte ein in die Magie dieses kurzen Moments. Beinahe hätte ich vergessen, zu fotografieren.
DSC00199_800.JPG Dann kam Cristinas Gruppe und plopp!, der magische Moment platzte wie eine Seifenblase.
DSC00203_800.JPG Die roten Äcker der Toskana. So sah ich sie oft und sie scheinen mir auch eine der Besonderheiten dieses Landes zu sein. Die Gruppe hatte mich inzwischen überholt und zog sich wie ein Heerwurm am Waldrand entlang.
DSC00209_800.JPG Am Weg hatte jemand eine kleine Raststelle für Pilger eingerichtet. Klar, dass wir die gern annahmen.
DSC00205_800.JPG Dieser Salat wurde früher von den Menschen hier gegessen und bestand aus Brot, Tomaten, Olivenöl und etlichen anderen Zutaten. Er schmeckte ganz ausgezeichnet und war überraschend sättigend.
DSC00206_800.JPG Es gab auch Wasser, Bier und Wein und jeder zahlte, was er für angemessen hielt. Cristina schaute dem Treiben entspannt zu. Sie hatte schon oft hier Pause gemacht.
DSC00210_800.JPG Unser Wohltäter war auch Künstler und stellte seine Werke direkt neben seinem Grundstück aus.
DSC00211_800.JPG Siena!
DSC00212_800.JPG Der Weg zog sich fast bis zum anderen Ende der Stadt, bis ich endlich vor der Casa Caritas stand. Und wie alle italienischen Städte dieser Art war es eng und verwinkelt - aber auch sehr schön!
DSC00218_800.JPG Nachdem ich mein Quartier bezogen hatte, machte ich mich auf zu einer kleinen Entdeckungsreise. Für Busfahrer sind die engen Strassen und Gassen sicher kein reines Zuckerschlecken.
DSC00220_800.JPG Siena ist eine Stadt der Fahnen. Überall sah ich sie, obwohl gar kein Feiertag war.
DSC00221_800.JPG Die große Piazza am Rathaus. DER Platz der Stadt! Irgendwie hatte ich an dieser Stelle das Gefühl, dass mir irgend etwas bekannt vorkam.
DSC00225_800.JPG Mein Gefühl trog nicht. Da saß Aurélie und tankte Sonne. Sie bemerkte mich erst, als ich schon nahe bei ihr war.
IMG-20151008-WA0003_800.jpeg Der Platz und sein Rathaus sind sehenswert. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es hier wohl beim Palio zuging.
DSC00227_800.JPG Wieder so ein Meisterstück italienischer Handwerkskunst. Ich sah oft Ähnliches und war immer wieder erstaunt über die Kunstfertigkeit italienischer Handwerker.
DSC00229_800.JPG Diese Straßenbeleuchtung an der Straße zu meiner Unterkunft hatte es mir angetan. Es gab viele verschiedene Ausführungen und das hier ist nur eine kleine Auswahl.
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IMG-20151008-WA0000_800.jpeg Noch ein letzter Eindruck und dann ging es wieder zurück zum Abendessen in der Unterkunft.
IMG-20151008-WA0005_800.jpeg Mein Zimmergenosse war Italo, ein kleiner drahtiger Mann in den Siebzigern, der trotz einer Gehbehinderung auf dem Weg von den Alpen nach Rom war.
DSC00216_800.JPG Beim Abendessen saß die Belegschaft der Casa Caritas zusammen mit einigen Bedürftigen der Stadt und uns Pilgern. Es war eine nette Runde und wir lachten viel. Diese beiden hier arbeiten ehrenamtlich in der Casa und hatte offenkundig Spass dabei.
DSC00214_800.JPG Lucia kam aus Apulien, hatte Pharmazie studiert und war auf Jobsuche - wie viele junge und gut ausgebildete Italiener. So lernte ich sie kennen und für mich war sie der Inbegriff der temperamentvollen Italienerin.



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  © Hartmut Henkel - erstellt: 02.10.2016