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Der Hartmut+Claudia-Hobo-Kocher Nr.1
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Preiswert aber nicht billig!
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Kocher jeglicher Art gibt es inzwischen in einem nahezu
unüberschaubaren Angebot. Infos dazu finden sich im Internet
wie Sand am Meer und das Thema an sich ist inzwischen recht
"abgegrast".
Doch dieser Kocher hatte es mir vom ersten Moment an angetan. Durch
Zufall fand ich im Outdoorforum einen Thread für den
Selbstbau eines "IKEA Hobo-Kochers". Das grundsätzliche
Konzept, dieses Teil mit einem nur ein wenig modifizierten
Besteckständer aus Edelstahl von Ikea - "Ordning" für
2,49 €! - zu verwirklichen, war vielversprechend. Entdecke
also die Möglichkeiten, sagte ich mir! ;-)
Im Forum gab es bereits jede Menge Vorschläge zum Umbau und auch
ich hatte schnell auch einige Ideen, die z.T. darauf aufbauten. Los
ging's.
Der Kocher sollte leicht, möglichst einfach aufgebaut, robust und
gleichermaßen mit Holz oder Spiritus zu betreiben sein. Zudem
sollten alle Teile des Kochers, das nötige Zubehör und ein
Teil der "Küche" in ihm Platz finden.
Hier nun das Ergebnis einiger kleiner Entwicklungsschwenker und vieler
Ideen und Überlegungen von Claudia (sie war auch gleich im
wahrsten Sinne Feuer und Flamme) und mir. Der Nachbau gestaltet sich
einfach: Material besorgen, Fotos anschauen und loslegen.
Material:
- 1 Besteckständer "ORDNING" von IKEA 2,49 €
- 1 Primus "EtaExpress" Topf 1,0 Liter
- 35 cm Aluminium- Flachprofil (25 x 2 mm) aus dem Baumarkt ca.
3,50 €
- 35 cm Aluminium- Rundstab (8 mm) aus dem Baumarkt ca. 3,50
€
- 2 Wechsel Zeltnägel, Aluminium, 18 cm, 6
mm, ca. 2,70 €
- 1 Stück Kaninchengitter (14 x 14 cm)
- 1 Primus Windschutz, 12,95 € (da suche
ich noch deutlich preiswerteres Material!)
- 1 Alkohol- Brenner (z.B. Trangia oder Eigenbau), ca. 12,00 € oder ein paar
Cent
- 1 Korken
- Bohrmaschine
- Bohrständer
- Trennscheibe auf Spanndorn (für Bohrmaschine, ca. 1,5 mm
stark)
- Metallsäge
- Flachfeile, klein
- Seitenschneider
- Haushaltsschere
- Zollstock
- Folienstift
- Sandpapier
- Messer
- Bohrer, 5 mm
Neben dem günstigen Preis (je nach Ausstattung und Material
zwischen ca. 10,00 € und. 35,00 €) gibt es noch 5
weitere Argumente für diesen Kocher:
1. Gewicht mit Sebstbau- Brenner
und Zubehör Rucksack- geeignet.
2. Brennstoff Holz oder Spiritus -
gleichwertig!
3. Kompaktheit - Topf und
"Küche" passen in den Kocherkorpus.
4. Einfache, robuste, praktisch
"unkaputtbare" Komponenten.
5. Solange der Korpus nicht
verloren geht, kann man alle Teile irgendwie ersetzen.
Was bringt er auf die Waage?
- H+C-Hobo-Kocher (Korpus, Fuss, Gitterrost, Topfhalter,
Häringe, Gitterrost,Trangiabrenner (gefüllt), Windschutz,
Bodenschutz >>> 405 g
- Zubehör (Feuerzeug, Vorheizunterlage,
Spiritusfläschchen (gefüllt)>>> 73 g
- Topf (Topf, Deckel, Beutel) >>> 300 g
- Küche (Tasse, "Spork", Lappen,
Spülmittelfläschchen (gefüllt) >>> 123
g
Komplett >>> 901 g
Weil ich es realistisch mag, habe ich so gewogen, wie ich den Kocher
auch mitführen würde. Also mit gefüllten Fläschchen
und ebenso gefülltem Brenner.
Das Gewicht lässt sich noch reduzieren. Je nachdem, mit welcher
Philosophie man unterwegs ist: z.B. Selbstbau- Brenner (ca. - 85 g),
nur Häringe vom Zelt (ca. - 30 g), Häringe vom Zelt für
Topfhalter (ca. -30 g), leichterer Windschutz (ca. -15 g) ... sind dann
auch schon mal 160 g weniger! :-)
Meine Erfahrungen bisher:
Mit Holz kochen funktioniert wirklich gut.
Egal ob mit oder ohne Windschutz (es war allerdings fast
windstill): Ein Liter kaltes Leitungswasser kochte ohne
Deckel bei 2° C Aussentemperatur nach rund 6 Minuten sprudelnd.
Je nach Holzqualität muss man mit wenig bis viel Ruß am Topf
rechnen. Insbesondere in der Anfangsphase schien mir die
Rußbildung recht heftig. Wenn das Feuer dann gut brennt und nur
noch Holz nachgelegt werden muß, wird das deutlich weniger. Ich
werde künftig - sofern reichlich Brennstoff vorhanden ist - das
Feuer erst einmal ein paar Minuten brennen lassen, Windschutz rum
und erst dann den Topf aufsetzen.
Mit Holz gut zu kochen erfordert Aufmerksamkeit und
Übung, funktioniert mit wachsender Erfahrung aber immer
besser.
Mit Spiritus dauert der reine Kochvorgang
mit dem Trangia etwas länger, ist aber komfortabler. Beim Kochen
insgesamt relativiert sich jedoch manches: Der Sprituskocher ist
schnell auf- und auch wieder abgebaut. Dafür muß man den
Brennstoff mit sich rumschleppen. Bei Holz ist es umgekehrt: Holz
suchen, anzünden, nachlegen, sauber machen - aber den Brennstoff
braucht man i.d.R. nicht zu transportieren. Mit einer
Brennerfüllung brachte ich bei den o.g. Bedingungen 2 mal 1 Liter
Wasser locker in je ca. 7,5 Minuten zum kochen. Ebenfalls mit und
ohne Windschutz.
Mir fiel auf, dass der Trangia wohl reichlich Luftzufuhr braucht. Die
Konstellation Topf auf dem Korpus und Brenner ca. 5 - 6 cm darunter
schien mir die beste zu sein. Ich werde aber später noch einmal
testen, ob ein Abstand von ca. 3 cm (Ende der blaue Flammen) nicht
günstiger ist. Die o.a. Konstellation ist auch in sofern
vorzuziehen, weil dann die Bedienung des Trangiabrenners mit Dimmring
deutlich einfacher ist.
Wer mit dem Trangia Sturmkocher klar kommt, der wird auch mit diesem
Kocher keine Probleme haben.
Mein Fazit: Dieser Hobo-Kocher ist eine tolle Idee!. Großen Dank
an die Waldhexe Claudia für gute Ratschläge und furchtbar
fruchtbares und hartnäckiges Nachfragen (Da geht noch was! - Daher
also H+C
;-) ) und an die vielen Ideengeber in besagtem Thread des
Outdoorforums.
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Das Kochersystem
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Alles komplett verpackt im Transportbeutel des Kochtopfes, einem
Primus Eta-Express für 1 Liter, der den Vorteil hat, genau in den
Kocherkorpus zu passen. Wichtig: Soll der von mir beschriebene
Primus- Topf oder einer mit vergleichbarem Durchmesser in den Korpus
geschoben werden, muss der obere Bördelrand des Korpus abgeflext
werden!!! |
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Der in den Korpus des Kochers eingeschobene Kochtopf. |
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Kochtopf und Korpus getrennt. |
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Die Besonderheit des Kochtopfes ist der Wärmetauscherring am
Topfboden. |
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Im Topf sind die Kocherteile, Zubehör und Teile der "Küche"
untergebracht. |
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Hier die 7 Teile des Kochers (Korpus, Fuss, Topfhalter, Gitterrost,
Brenner Windschutz (noch das Versuchsteil), Bodenschutz, (2 Häringe
fehlen hier)), … |
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… die Teile des Zubehörs (Feuerzeug,
Spiritusfläschchen, Vorheizfolie) und … |
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… der "Küche" (Spülmittel, Spüllappen, Falttasse,
"Spork"). |
Der Kocher
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Alles komplett verpackt im Transportbeutel des Kochtopfes, einem
Primus Eta-Express für 1 Liter, der den Vorteil hat, genau in den
Kocherkorpus zu passen. Wichtig: Soll der von mir beschriebene
Primus- Topf oder einer mit vergleichbarem Durchmesser in den Korpus
geschoben werden, muss der obere Bördelrand des Korpus abgeflext
werden!!! |
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Der in den Korpus des Kochers eingeschobene Kochtopf. |
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Kochtopf und Korpus getrennt. |
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Die Besonderheit des Kochtopfes ist der Wärmetauscherring am
Topfboden. |
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Im Topf sind die Kocherteile, Zubehör und Teile der "Küche"
untergebracht. |
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Hier die 7 Teile des Kochers (Korpus, Fuss, Topfhalter, Gitterrost,
Brenner Windschutz (noch das Versuchsteil), Bodenschutz, (2 Häringe
fehlen hier)), … |
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… die Teile des Zubehörs (Feuerzeug,
Spiritusfläschchen, Vorheizfolie) und … |
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… der "Küche" (Spülmittel, Spüllappen, Falttasse,
"Spork"). |
Zubehör
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Zum Anzünden am besten ein Feuerrzeug mit so einem langen
„Hals“ nutzen. Die Finger danken es :-) ! |
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Der Spiritus im Fläschchen dient zum Vorheizen (Wird i.d.R. bei
tieferen Temperaturen erforderlich. Vorheizfolie dazu leicht hohl
ausformen, etwas Spiritus rein, Brenner draufstellen und anzünden.)
oder als Brandbeschleuniger zum Anzünden von Holz. |
Der H+C-Hobo-Kocher im Gebrauch
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Der Kocher im Einsatz als Hobo-Kocher, also mit Holzbrand. Der Topf
steht mittels des Topfhalters auf dem Korpus. Bei dieser Betriebsart
sollte wegen manchmal herunterfallender Glutstückchen und der Hitze
immer der Bodenschutz untergelegt sein! |
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Das Nachlegen von Holz, Kiefernzapfen o.ä. ist auch mit
Windschutz kein Problem. Einfach Windschutz etwas aufbiegen. Der
Windschutz steht immer auf Häringen und dies auch recht sicher.
Umfallen kann er eigentlich nicht, da er auch vom Topf gestützt wird.
So biegen, dass er hinten möglichst nahe am Korpus anliegt. |
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Es kann manchmal Sinn machen, den Topf in den Korpus zu stellen,
wenn z.B. der Spiritusbrenner auf dem Boden steht (geht auch, wenn
m.E. nicht ganz so effizient wie eigentlich möglich) oder
restliche Glutwärme genutzt werden soll. |
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Ist der Topfhalter verloren gegangen, werden Topf und Windschutz
einfach auf Häringe o.ä. gestellt. |
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Im Betrieb mit Spiritus wird der Topf auf den Korpus gestellt, und die
Position des Brenners darunter angepasst. Häringe entsprechend
einschieben, Gitterrost auflegen, Brenner aufstellen und anzünden.
Dies ist m.E. die effizienteste Betriebsart mit Spiritus. Der Abstand
Brenner - Topf hängt stark vom Brenner ab. Am besten im "Feldversuch"
ermitteln. |
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So steht der Brenner recht stabil auf dem Gitterrost. |
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Brenner mit untergelegter Vorheizfolie. |
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Zur Not – wenn auch nicht ganz so wirksam – stellt man den
Brenner auch einfach unten rein- und den Topf oben rauf. |
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So sah er … |
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… dann in der Erprobungsphase … |
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… im Betrieb aus. |
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Und als Mini- Lagerfeuer ist er auch sehr schön. |
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Ein wichtiger Hinweis zum
Schluss: Wer den Bauvorschlag für den Kocher ausprobieren will,
sollte wegen Brandgefahr unbedingt größte Sorgfalt und
Umsicht walten lassen. Er tut dies ausdrücklich auf eigene
Gefahr! Ich übernehme keinerlei Verantwortung und Haftung
für daraus eventuell resultierende Personen-, Sach- oder
Vermögensschäden!
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