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Bei Bedarf möchte ich mittels eines Vorhangs die Fahrerkabine vom Kasten trennen können. Der Vorhang ist bereits genäht und nach etlichen Überlegungen und Versuchen habe ich mich entschieden, ihn mittels einer Schiene zu befestigen. Doch wie? Letzlich fand ich eine Lösung, die mir zudem auch noch ein schön großes Staufach und eine perfekte Leselampe bescherte.
Blende am Himmel
Doch bevor es damit los ging, war noch etwas anderes zu erledigen. Dort, wo früher der Trennwand angeschraubt war, kommen der chice Himmel der Kabine mit dem des Kastens aus schnöder Presspappe zusammen. Garniert mit einigen unschönen Öffnungen für die Montageschrauben. Es galt also etwas gegen diesen optischen Makel zu tun, bevor ich mich mit der Verlängerung des Deckenstaufachs befasste.
Dieser Bereich sollte mit einer 10 cm breiten und 10 mm dicken Blende abgedeckt werden, die mit den schon von mir zuvor eingedrehten Ringschrauben befestigt werden sollte. Die wesentliche Arbeit bestand darin, alles genau auszumessen. Insbesondere Die Schrauben mussten später gut passen.
Die Schraublöcher bohrte ich mir 14 mm Durchmesser. So erhielt ich genügend Spielraum für die Ösenschrauben bei der Montage. Da ich 20 mm Scheiben unterlegte, ist von diesen großen Bohrungen nichts zu sehen. Auch dem schrägen Ansatz der Schrauben trug ich mit den großen Bohrlöchern Rechnung. Vor der Montage ölte ich die Blende und ließ sie einen Tag trocknen.
Blick auf besagten Bereich von vorne … … und von hinten mit Blick in das Staufach unter dem Himmel der Kabine Mit Blende ist es dann … … doch ein wenig schöner anzuschaun
Trennvorhang zwischen Kabine und Kasten
Nicht der Vorhang war das Problem, denn den hatte ich längst genäht. Das Problem war seine Befestigung. Ich hatte schon einiges wie z.B. Klemmstangen versucht, aber nichts gefiel mir so recht.
Die Erhellung kam, als ich mir das Staufach unter dem Kabinenhimmel näher ansah. Wenn ich dieses Teil sowieso mit einer zusätzlichen Platte für etwas mehr Stauraum in den Kasten hinein verlängere, warum dann nicht unter der Kante der Verlängerung eine Schiene für den Vorhang anbringen?
Das einzig Schwierige war, wegen der geschwungenen Konturen die Passform des zu fertigenden Teils zu ermitteln. Ich fertigte dafür peut a peut eine Pappschablone an und übertrug dann die ermittelte Form auf das 10 mm Sperrholz der Platte. Insgesamt gilt messen, anhalten, messen anhalten … !
Am Staufach wird die Platte mit aufgeschraubten Winkeln in den Rand eingehängt. An der Kante schließt sie mit den B-Säulen ab. Weiter wollte ich sie nicht heraus ragen lassen, da ich sonst mit dem Kopf beim Sitzen auf der Frontkiste anstoßen würde. Unter der Kante brachte ich zur Verstärkung eine Leiste 40 x 10 mm an. Diese reicht von Seite zu Seite und sollte vor allem einen stabilen Sitz der Deckenbefestigungen sicher stellen.
Bevor ich weitere Dinge anbrachte schliff und ölte ich das Holz und ließ es einen Tag trocknen.
Aufgehängt ist das Ganze an zwei der Ösenschrauben unter dem Himmel. Für die Aufhängung habe ich 2 mm Stahlseil vom Baumarkt meines Vertrauens passend mit Quetschhülsen konfektioniert. Dank der von mir gewählten Befestigung der Platte kann diese bei Bedarf einfach, schnell und ohne Werkzeug demontiert werden.
Unter die Latte schraubte ich die Schiene für den Vorhang. Dieser musste dann nur noch einfach eingehängt werden und damit war das Projekt eigentlich fertig. Eigentlich …
Die Verlängerung des Staufachs unter dem Dach ist in die Ösenschrauben eingehängt Ich bleibe bei Kiefer für die sichtbareb Teile meiner Einbauten Aufhängung rechts … … und links Aufhängungen bauen ist einfach: Quetschhülsen mit Wasserpumpenzange quetschen, Seil mit scharfem Seitenschneider schneiden Aufhängung am Staufach. Nicht gerade ein Ausbund an Schönheit – aber dafür von schlichter Funktionalität – und quasi unsichtbar Jetzt komplett mit Vorhang, Schiene und Sicherungsgurte für größere Kleidungsstücke Das ergibt noch einmal richtig Stauraum Vorhänge geschlossen
Vorhangschiene, Schiene montiert, Vorhang offen, Vorhang geschlossen
Staufach-Tuning
Das Staufach unter dem Himmel ist zwar jetzt schön groß, aber auch deutlich tiefer. Äußerst unpraktisch, wenn man von ganz hinten etwas rausfischen müsste. Das klappt schon beim originalen Staufach nur schwer.
Ich wollte diesen Bereich künftig vor allem für meine Textilien nutzen. Wie konnte ich ihn also Staufach komfortabel nutzbar machen?
Mir schwebte dafür folgendes Konzept vor:
Das Fach sollte zwei Verwendungs-Zonen haben. Eine hintere Zone, in die der ganze Kleinkram wie Unterwäsche, Handtücher, Shirts, Hemden, Socken usw. gelagert ist, sowie eine vordere Zone für größere Kleidungsstücke wie Jacken, Hosen usw., die täglich und schnell zur Hand sein müssen.
Ohne geeignete Vorkehrungen würde in der hinteren Zone in kürzester Zeit allerdings ganz sicher eine gigantische Unordnung ausbrechen, verbunden mit verzweifelten Suchorgien und fast zwangsläufig folgenden, hilflosen Wutausbrüchen.
Meine Lösung: Flache, der Form des Faches angepasste Packtaschen aus festerem, beschichteten Oxford-Nylon, die ich gefüllt sehr leicht tief ins Staufach schieben kann. Ebenso leicht kann ich sie dann mittels entsprechender Griffschlaufen aus Gurtband wieder heraus ziehen.
In den Taschen kann ich den ganzen Textilkram unterbringen und dabei ganz einfach Ordnung halten. Mit ihnen läßt sich das Staufach effizient nutzen.
Großen Kleidungsstücke werden vorne einfach hinein gelegt. Dort wird genügend Platz für meinen Bedarf sein. Damit nichts heraus fallen kann, habe ich zusätzlich zu den bereits vorhandenen Aufhängungen noch zwei kleine Sicherungsgurte links und rechts der Mitte der Verlängerung angebracht, die dort einfach in die Ösenschrauben unter dem Himmel eingehakt werden.
Ich wollte zwei Taschen nähen. Erst einmal musste ich die Schnittmaße ermitteln. Dafür legte ich einen einigermaßen passenden Bogen Backpapier ein und zeichnete mit einem dicken Edding die Innenmaße an. Dabei stellte ich fest, dass das Staufach meines Caddy hinten nicht ganz symmetrisch ist. Der so ermittelte Umriss ergab Bodenmaße von 30 x 50 cm mit einigen geringen Abweichungen.
Damit ich später die Taschen problemlos einschieben konnte wollte ich ihre Böden mit 4 mm Sperrholzplatten verstärken. Diese sollten in ein Fach im Taschenboden eingeschoben werden. Also fertigte ich erst einmal diese Verstärkungen und achtete auf sorgfältige Rundung der Kanten.
Anhand der ermittelten Maße plus jeweils der Nahtzugaben (1 cm) errechnete ich die Teile für den Zuschnitt und schnitt diese dann zu.
Schwierig zu Nähen bei den Taschen für den Caddy waren die hintere Bereiche mit den kleinen Einbuchtungen. Es empfielt diese zuerst an den Boden, dann den Deckel zu nähen. Dann die restlichen Seitenteile an den Boden (noch nicht mit den hinteren Teilen verbinden!), dann den RV und nun erst verbinden.
Der eigentliche Nähprozess lief wie folgt:
- Bodenteil und Fachteil bis auf Vorderkante (nur 5 mm Nahtzugabe!) zusammen nähen
- Griff ans Vorderteil
- hintere Seitenteile an Boden und verbinden (nun alle Teile 7,5 mm Nahtzugabe!)
- dann an Deckel
- Seitenteile links/rechts und vorne an Boden und verbinden
- RV an die Oberkante dieser Teile (Enden ca. 8 cm Überstand!)
- erst jetzt vordere und hintere Seitenteile verbinden
- Oberteil an RV annähen
- RV-Enden vernähen und kürzen
- Verstärkung einschieben
Selbst die Bodenbretter … … sind nicht symmetrisch Näharbeit! Die erste Tasche ist fertig. Na ja, alte Architektenregel: Das erste Haus für Kunden, das zweite für Freunde, das dritte für einen selbst … Die zweite Tasche entsprach dann schon zu 98% meinen Vorstellungen Das beste: Die Taschen passen optimal! Sie lassen sich dank Sperrholzböden leicht einschieben und dank großer Griffe auch leicht heraus ziehen
Dimmbare Leselampe
Tja, wenn mir nur bei der Bastelei nicht immer noch irgendwelche Dinge einfallen würden, die den Nutzwert weiter erhöhen können. Vor dem Einschlafen lese ich immer noch gern etwas. Eine Leselampe in meinem Caddy wäre da der kleine Luxus.
Aus meinem Fundus wählte ich eine dimmbare Lampe, die über USB aufgeladen werden kann. Die Montage war kein Problem. Es bedurfte nur eines eines Stückchens Zeltleine, das ich mit einem kleinen Karabiner an einer der Ösenschrauben anbrachte. Mehrere Schlaufen ermöglichen das Anbringen der Lampe in unterschiedlichen Höhen.
Meine Leselampe. Angenehmes Leselicht, dimmbar, mehrere Farben, höhenverstellbar und über USB aufladbar
Moin Mandy,
danke, danke! Viel Erfolg bei deinem eigenen Ausbau. Bei Fragen kannst du dich gern über die E-Mailadresse im Impressum an mich wenden. Mein Caddy ist übrigens ein kurzer und mit meinen 184 cm komme ich gut darin klar.
Gruß – Hartmut
Hey, ich bin mega begeistert und inspiriert von deinem Ausbau ?
Hab mir selbst vor wenigen Tagen nen 3er Caddy Kastenwagen gekauft und bin am Ideen haschen. Ich konnte beim überfliegen deinen Blogs noch nicht erlesen, ob du die Kurz-oder Maxiversion hast. Sieht jedenfalls super funktionell und gemütlich aus ?