#14 Caddy III Ausbau – Finale! – Obere Seitenblenden

Links und rechts im Kasten meines Caddys befinden sich unter dem Himmel breitere Streifen nackten, lackierten Blechs mit diversen unschönen Öffnungen. Die wollte ich schon länger mit Blenden aus Holz kaschieren und dabei auch zusätzlich ein wenig Stauraum für Kleinkram schaffen. Doch lange fiel mir nichts ein, wie ich dieses Vorhaben umsetzen könnte. Irgendwie hatte ich eine Blockade. Doch wie durch ein Wunder löste diese sich vor einigen Wochen. Manche Dinge brauchen offenkundig halt ihre Zeit …

Die Idee war, Blenden aus Sperrholz mittels Blechschrauben o.ä. zu montieren. Doch das allein wäre irgendwie eine unzureichende Nutzung der sich daraus ergebenden Möglichkeiten gewesen. Der Plan: Die Blenden mit geeigneten Behältnissen für Obst, Gemüse oder kleinem Zeugs anderer Art versehen. Auch mussten an der linken Seite die Küchenlampe und an der rechten Seite das Bedienteil der Standheizung montiert werden. Es gab also noch einmal einiges zu tun im Ausbauendspurt.

Blenden fertigen

Was mich so lange hatte unschlüssig sein lassen war eine fehlende Idee, wie ich das vertrackte Schnittmuster für die Blenden erstellen könnte. Das war gar nicht so einfach, denn nur an einem der Enden sind sie gerade, die Längsseiten sind jedoch gebogen und in der Fläche gab es auch noch Erhebungen bei den Befestigungspunkten für die rückwärtigen Sicherheitsgurte. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, um die Blendenform und wichtige Montagepunkte hinreichend exakt von der Karosserie abnehmen zu können.

Letztlich kam ich auf die Idee, dafür preiswerte, transparente Geschenkfolie zu verwenden. Die fixierte ich schön glatt Magneten an der Karosserie und markierte den Blendenumriss sorgfältig mit einem permanenten Edding. Ebenso auch die Bohrungen für die Schraubbefestigung sowie die Ausfräsungen für die erhabenen Befestigungspunkte für die Sicherheitsgurte. Die Schrauben sollten später in bereits vorhandene Löcher im Karosserieblech gedreht werden.

Die Folie mit den Markierungen klebte ich dann provisorisch mit Haftkleber zum Sprühen auf 10 mm Kiefern-Sperrholz, schnitt die Blende aus, bohrte die Löcher für die Verschraubungen, fertigte die Ausfräsungen und entfernte die Folien vorsichtig wieder. Anschließend überprüfte ich erst einmal den Sitz der Teile im Kasten.
Die sichtbaren Seiten und die Kanten schliff ich sorgfältig, ölte sie mit Leinöl und ließ sie einen Tag trocknen.

Die Blenden haben an beiden Kastenseiten die gleiche Form. Auch Bohrungen und Ausfräsungen befinden sich an den gleichen Stellen. Für qualitativ gleichwertige Oberflächen musste ich die Blenden jedoch spiegelverkehrt anfertigen. Ich fertigte zunächst die linke Blende über dem Küchenblock. Dann nutzte ich diese, um für die rechte Blende Umriss und Bohrlöcher. zu markieren. Da ich die Folie von der linken Blende vorsichtig abgenommen hatte, markierte ich mit ihr nun auch auf der rechten Blende die Ausfräsungen. Die präzise Ausrichtung war dank der Referenzen Umriss und Bohrlöcher leicht.

Lampenmontage

Nun musste ich austüfteln, wie ich am besten die Lampe an der linken und das Bedienteil für die Standheizung auf der rechten Seite montieren konnte.

Für die Montage der Lampe habe ich auf der Rückseite der Blende eine Nut zur unteren Kante gefräst. In ihr sollte die Leitung Platz finden. Die Lampe schraubte ich unter ein passendes Stück Leiste und befestigte diese dann mit Schrauben und Leim an ihrem vorgesehenen Platz an der unteren Kante.
Vor der Montage der Blende fädelte ich die Lampenleitung in die Nut ein, fixierte sie mit Heißkleber und schraubte dann die Blende an.

Montage Bedienteil Standheizung

Das Bedienteil sollte von unterschiedlichen Positionen im Kasten nutzbar sein. Dafür verwendete ich ein Stück dreiadrige Unterputzleitung als flexiblen „Schwanenhals“. Diese flache Leitung hat auch den Vorteil, dass sie sehr einfach mittels geeigneter Pressvorrichtungen befestigt werden kann.
Ich bohrte ein 14 mm Loch als Durchlass für die Steuerleitung. Das Bedienteil befestigte ich auf einem passenden Holzplättchen und dieses wiederum an der Unterputzleitung, die ich dann an der Blende montierte. Nun konnte die Blende angeschraubt werden. Zum Schluss fixierte ich nur noch die Steuerleitung mit kleinen Kabelbindern.

Diese Konstruktion bekommt nach der Praxiserprobung noch Feinschliff. Vermutlich kürze ich den „Schwanenhals“ und werde ich ihn ein wenig gefälliger fürs Auge mit einem flexiblen Leitungsschutz verpacken. Auf jeden Fall kann das Bedienteil jetzt aus vielen Positionen erreichen – oder wenn erforderlich einfach wegbiegen.

Stauraum an den Blenden

Ursprünglich wollte ich vor den Blenden elastische Netze anbringen, kam dann aber wieder davon ab. Sie sind einfach zu schmal dafür.
Dann fiel mir wieder etwas ein, das Rene Kreher gemacht hatte: Der hatte einfach dort kleine Körbchen montiert, wo er sie brauchte. Ich werde meine in geeigneter Höhe am unteren Rand der Blenden anschrauben und hätte dann Stauraum für diversen Kleinkram, Obst usw..
Leider fand ich keine für meine Zwecke geeignete Körbchen. Was also tun? Mir fiel ein, dass in meinem Fundus noch Volierendraht aus Niro schlummerte. Daraus mussten sich doch maßgenaue Körbchen fertigen lassen?

Die Biegerei ist nicht sonderlich schwer. Aber man muss sorgfältig arbeiten und ganz besonders bei den freien Drahtpins aufpassen. Auch wenn das mit einiger Fummelei verbunden ist, ohne sorgfältiges Umbiegen droht hier Verletzungsgefahr!
Am Querdraht abgekniffene Drähte wie an der Oberkante des Körbchens produzieren z.B. solche Pins. Die habe ich mit meiner Proxon MiniMot mit einer Trennscheibe sauber abgeschnitten und glatt geschliffen. Auch dort besteht keine Verletzungsgefahr mehr.

Damit’s netter wird ein wenig „Huschepusch“

Klein kann es ja gerne sein, aber die Wohnatmosphäre muss stimmen. Ich will mich einfach wohl fühlen. Durch die Verwendung natürlicher Holzflächen und all der Textilien habe ich versucht, genau das zu erreichen. Aber irgendwie fehlte noch etwas.

Was mir in einigen anderen Ausbauten gefiel, waren die Lichterketten, die einige eingebaut hatten. Die sollten augenscheinlich eher der Schaffung eines angenehmen Wohngefühls als der Beleuchtung dienen. Und unter der recht nüchternen, anthrazitfarbenen Hartfaserpappdecke meines Caddy-Kastens schien mir so etwas als genau das, was irgendwie noch fehlte.

Diese Lichterketten bekommt man in den unterschiedlichsten Ausführungen von tischtennisballgroßen Leuchtkugeln bis hin zu winzigen LEDs an dünnen Kupferdrähten; mit Fernbedienungen und Farbwechseln oder nur mit Schalter oder ganz ohne irgendwas.

Ich verwendete eine 12 Meter lange Kette mit den winzigen LEDs an Kupferdrähten, einem Schalter und einem USB-Anschluss. Warum?

Die Deckenplatte ist rundum mit Kunststoffschrauben am Kastendach befestigt. Die brauchte ich nur etwas heraus drehen, den Kupferdraht drum herum legen und wieder vorsichtig festziehen. Damit war die Befestigungsproblematik erledigt.

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