#6 Caddy III Ausbau – Fertigstellung der Einbaumöbel

Die Standheizung ist nun eingebaut. Ich war nur froh, nicht bereits Löcher für die Warmluftdüsen in die Sitzkiste gesägt zu haben, denn hier hatte sich beim Einbau der Standheizung ja doch einiges Neues ergeben. Doch nun wollte ich endlich die Möbel fertig stellen und alles auf einen ersten, vorzeigbaren, aber auch funktional akzeptablen Stand bringen.

Sitzkiste

Aufgrund der umfangreichen Arbeiten zum Einbau der Warmluftverteilung blieb nur noch, die Klappe am hintern Ende zu bauen. Sie ist zwar recht klein, braucht aber einen sicheren Mechanismus zum Aufstellen, damit ich später Gemüse oder so darauf schnippeln kann.
Ich musste eine ganze Weile herum tüfteln, bis ich ich letztlich die Lösung hatte. Ich wollte etwas haben, das einfach zu bauen war und anzuwenden ist. Es wurden zwei einfach an Schrauben ansteckbare Streben aus 10 mm Sperrholz, die bei Druck von oben arretieren.
Angeklappt halten zwei Magnetverschlüsse die Klappe in Position. Geöffnet wird sie mittels eines simplen Grifflochs, da ein Push Lock beim späteren Arbeiten auf der Platte im Wege gewesen wäre.

Frontkiste

Auch die Frontkiste war quasi fertig. Ich baute nur noch die restlichen 230 V Sachen ein und noch eine 12 V Steckdose für die Kühlbox.

Küchenblock I

Hier war erst einmal nicht viel zu tun. Zunächst schnitt ich noch im Bereich der Frontkiste eine zusätzliche Öffnung in die Front. Für Belüftung und insbesondere für die spätere Durchführung von Leitungen. Dann definierte ich die Einbauposition der Kühlbox mit kleinen Lattenstückchen, damit diese später sicher stehen kann. Wichtig war mir dabei darauf zu achten, dass der Luftstrom durch den Betrieb des Kompressors leicht fließen kann.
In die Abdeckplatte aus 20 mm Buchenleimholz schnitt ich zunächst nur eine passende Öffnung für die Kühlbox. Die für zweite für das Notrad werde ich erst einschneiden, wenn ich das Rad habe. Die Platte wird einfach von oben aufgelegt und mittels unter ihr angebrachter Lattenstückchen in ihrer festgelegten Position exakt fixert. Ich schliff sie mit dem Exzenterschleifer und schützte sie mit Leinölfirnis.
Claudia fragte mich, warum ich denn den Küchenblock I nicht genauso hoch wie den Block II gefertigt habe. Dann hätte ich unter der Kühlbox noch ein ca. 30 cm hohes Staufach für selten benötigte Dinge gewonnen.
Diese Überlegung hatte ich auch, mich dann jedoch dagegen entschieden. Mir war die deutlich großzügigere Raumanmutung wichtiger. Ich wollte ein Gefühl der Beengtheit in dem ohnehin kleinen Raum vermeiden. Außerdem stand durch die geänderte Warmluftverteilung nun der komplette Stauraum der Sitzkiste zur Verfügung.

Küchenblock II …

… war dann die richtig große Baustelle.

Abstellplatz Kocher

Zunächst baute ich die Abstellbucht für den Kocher ein. Hier ist ganz wichtig, dass beim Betrieb des Kochers kein Wärmestau entsteht. Zu allen Seiten und nach oben musste also genügend Platz zwischen den Seitenwänden, bzw. Arbeitsplatte bleiben. Auf eine Rückwand verzichtete ich. Die Einbaubucht besteht aus 10 mm Sperrholz. Auf dem Boden ist die Position des Kochers mittels 6 mm Sperrholzstückchen exakt festgelegt. Diese halten ihn auch in Position. Wenn ich ihn später z.B. zum Kartuschenwechsel entnehmen will, muss ich ihn vorne nur etwas anheben und dann heraus ziehen. Nachdem die Bucht eingebaut war, deckte ich ihre Vorderseite mit einer Blende ab.

Schublade

Als nächstes baute ich eine Schublade, die genau unter die Kocherbucht passt. Leider geriet sie in der Tiefe einige Zentimeter zu kurz, da ich die Befüchtung hatte, sie sonst nicht heraus nehmen zu können. Sollte mich das im Praxisbetrieb stören, werde ich es ändern.
Die Schublade läuft in Auszügen. Fixiert wird sie mit einem Push Lock in der Blende.

Klappe Topffach

Unter der Schublade montierte ich eine unten angeschlagene Klappe für das Topffach. Auch die wird mit einem Push Lock verschlossen. Ursprünglich wollte ich eine Tür einbauen, verwarf diese Lösung aber. Eine Klappe schien mir letztlich für einen leichten Zugriff die praktischere Lösung zu sein. Die Klappe und die daneben liegende fest montierte Frontplatte beklebte ich mit wieder mit PVC.

Klappe vor der Spüle

Diese Klappe hat mehrere Funktionen. Sie ermöglicht den Zugriff auf den Bereich unter der Spüle, aufgeklappt und arretiert kann sie als Arbeitsplatte für Küchenarbeiten, Arbeit mit dem Notebook und anderes genutzt werden.
Zum Arretieren habe ich Renes Mechanismus übernommen, denn auch ich fand dafür keine einfachere und bessere Lösung.
Zur Fixierung der geschlossenen Platte dienen Magneten. Auch sie wird mittels eines Grifflochs geöffnet, da ein Push Lock nur stören würde.

Endklappe

Hier stand ich vor einem etwas größeren Problem, denn ich musste mehrere Anforderungen unter einen Hut bringen. Die Klappe muss den problemlosen Zugang zum Wasserkanister ermöglichen, zugeklappt meine Bratpfanne halten und aufgeklappt beim Betrieb der Außenküche als solide Standplatte für meinen Kocher fungieren. Wie ein Überraschungsei!
Arretiert wird sie wie die Endklappe der Sitzkiste und angeklappt auch mit Magneten fixiert. Auch diese Klappe wird mittels eines Grifflochs geöffnet.

Arbeitsplatte komplettieren und montieren

Nun konnte die Arbeitsplatte aus 20 mm Buchenleimholz angepasst und montiert werden. Ich hatte sie mir so zuschneiden lassen, dass sie an der vorderen Schmalseite bündig abschloss, an der hinteren ca. 1,3 cm Überstand zum Lattengerüst hatte und an der Frontseite 2 cm. Der Abstand bei der schmalsten Stelle zur Seitenwand der Karosserie beträgt ca. 12 cm. In diesen Freiraum sollten später die Seitenfächer montiert werden.
Ich fertigte die Ausschnitte für Kocher, Spüle und Wasserhahn. Den für die Spüle gestaltete ich so, das diese zwar fest eingeklemmt, aber doch herausnehmbar ist. Auch diese Platte schliff ich glatt und schützte sie mit Leinölfirnis.
Zur Spüle noch eine m.E. wichtige Anmerkung. Rene empfielt in seinem Video ein ca. 15 cm tiefes Modell. Das hätte bei mir zusammen mit dem 20 Liter Wasserkanister nicht gepasst. Daher habe ich das gleiche Model 10 cm tief gewählt und das passt gerade so. Da mag an den geringfügig anderen Verhältnissen beim Caddy oder der Bauweise des Küchenblocks liegen. Ich weiß es nicht, halte diesen Hinweis aber für wichtig.
Die Kanten des Kocherausschnitts fasste ich mit Aluprofil ein. Dann baute ich noch den Wasserhahn ein und schraubte die Platte auf den Block II. Dafür hatte ich zuvor Löcher in den Rahmen gebohrt und mit passenden Schrauben versehen, die ich nun von unten verschraubte.

Seitenfächer

In den Seitefächern auf der linken Seite will ich Gewürze und diverse Dinge für die Küche unterbringen. Sie zu bauen kostete mich fast einen ganzen Tag.
Das Ganze baute ich diesmal zweireihig: Vorne, in mehrere Fächer unterteilt, eine schmale Reihe für Gewürze und Kleinkram, dahinter eine Reihe mit größeren Fächern für diverse Gerätschaften wie Schneebesen, Schaber etc., Geschirr und auch Lebensmittel.
Am hinteren Ende baute ich noch ein spezielles Fach mit einem kleinen Loch im Boden. In diesem befindet sich später die Steckdose eines Verlängerungskabels für den 230 V Anschluss. Bei Bedarf wird das Kabel ca. 1,5 m herausgezogen und mit der Kabeltrommel verbunden. Ich hoffe so, den Einbau einer Außensteckdose vermeiden zu können. Schaun mer mal …
Das Bauteil liegt mit der relativ schmalen Gewürzreihe auf der Arbeitsplatte auf und wird dort auch von oben angeschraubt. Sollte ich später feststellen, dass im Bereich des Kochers zuviel Hitze auftritt, werde ich hier auch die Vorderseite der Gewürzreihe mit einem Stückchen Alu-Flachprofil schützen.

Es werde Licht! Als erstes baute ich dafür den 230 V Netzanschluss ein >>>

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Noch ein Wort zu einem anderen Thema. Ich berichte hier über meine Selbstbauaktivitäten. Dieser Bericht wurden mit großer Sorgfalt abgefasst. Trotzdem sind Fehler möglich.
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2 Antworten auf „#6 Caddy III Ausbau – Fertigstellung der Einbaumöbel“

  1. Moin Bernhard,
    dass ist ja mal eine freudige Überraschung. Dein Name ist mir noch gegenwärtig, aber ein Gesicht habe ich leider aktuell nicht mehr vor Augen. Die Faltbooterei habe ich inzwischen aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, die Reiselust ist geblieben. Mit dem Caddy-Ausbau bin ich sehr zufrieden und er ermöglicht mir – so Corona will – die nächsten Jahre intensiv Europa zu bereisen.
    Zu Deinem Tipp mit dem „Floor-Cut“. Danke dafür! Ich hatte überlegt, die Bodenplatte hinter den Vordersitzen entspechen auszuschneiden, mich dann jedoch dagegen entschieden. Ich nutze den Platz dort als etwas verdeckten Stauraum.
    Demnächst werde ich auch einen Bericht zum weiteren Innenausbau veröffentlichen.

    Gruß aus Lübeck – Hartmut

  2. Hallo Hartmut,

    Mein name ist Bernhard Wanders und wir kennen uns persönlich
    Von diversen Faltboot treffen in schwarz. Ist allerdings schon
    Ein bisschen her, da du schon lange nicht mehr da warst.
    Ich fahre bereits seit langem einen Fiat doblo Minicamper.
    Ich habe allerdings nicht die Cargo Version sondern einen doblo
    Mit hinterem Fußraum für eine Rücksitzbank. Das erlaubt mir
    Eine bi Pot Toilette hinter dem Fahrersitz einzubauen 30 cm hoch
    Und der fußraum sorgt dann für eine Sitzhöhe von 50 cm.

    Da ich 1,92 groß bin, wird
    Mein nächstes Projekt aller Wahrscheinlichkeit nach ein
    Caddy maxi ebenfalls mit hinterem Fußraum, und Beifahrer
    Drehsitz von Zooom.
    Den grundriß (da bewährt) wird vom doblo adaptiert bloß
    Halt 35 cm länger.
    Da du ja die Cargo Variante hast, wollte ich dir nur den hinweis
    Geben, das einem YouTube Video nach auch der Cargo prinzipiell
    Den gleichen Fußraum hat wie die Version für den personentransport.
    Bei YouTube „Vw caddy Floor cut“
    So hättest du noch unerwartet Platz für eine tiefergelegte
    Batterie oder Ähnliches.
    Deine ausbauvariante gefällt mir gut und da du ja auch ein
    Bastler vor dem Herrn bist , werde ich deinen Ausbau öfter
    Mal besuchen (Internet).

    Schönen Gruß vom Niederrhein
    Bernhard Wanders

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