Omnia-Backofen – tolles Teil!

Der Omnia ist wahrlich nichts Neues auf dem Outdoor-Markt. Er ist inzwischen bewährt. In allen möglichen Ecken des Web gibts dazu Berichte, bei YouTube jede Menge Videos und negative Rückmeldungen findet man eigentlich nicht zu dem Teil. Und jetzt habe ich ihn mir als wesentliche Ergänzung für meine Küche im Mini-Camper zugelegt. Hier berichte ich einfach nur über meine ersten Kochversuche damit und was mir dabei so auffiel. Alles natürlich vollkommen subjektiv und auch nur als kleine Ergänzung zum bereits Vorhandenen gedacht. Und ein wenig auch als kleiner Appetizer für den Omnia!

Auf den Omnia stieß ich bei YouTube ganz zufällig anläßlich anderer Recherchen. Nachdem ich mich ein wenig informiert hatte war klar: Das Teil macht Sinn und ist offenkundig ideal für meinen Mini-Camper! Bei aller Begeisterung machte es aber schon Sinn, dass ich mir über einige Dinge klar wurde, bevor es ans Kaufen ging.

Für welche Zwecke ist der Omnia geeignet?

Ganz ehrlich, für meinen Rucksack oder eine Fahradpacktasche wäre mir das Teil einfach zu voluminös und auch zu schwer. Mit einem Wanderkajak oder einem Motorrad könnte es wohl schon funktionieren, aber so richtig gut ist er für Wohnwagen, Camper oder größere Boote geeignet, aber durchaus auch für zuhause. In Schweden soll es in vielen Haushalten Omnias geben.

Welche Teile des Omnia-Systems sind von Beginn an zweckmäßig?

Ich habe mir folgende Ausstattung ausgewählt: Omnia-Set kpl. mit Packbeutel, Silikoneinsatz einteilig, Aufbackgitter und Griffzange.
Zusätzlich ein zweiteiliger Silikoneinsatz. Silikoneinsätze sind einfach empfehlenswert, da sie einiges an Reinigungsarbeit ersparen.
Später kam dann noch ein Deckelthermometer (Grillthermometer) dazu und ein zweites Aufbackgitter, das deutlich höher im Omnia liegt. Das Teil habe ich mir selbst aus einem runden Abkühlgitter für Tortenböden gefertigt.
Topflappen sind m.E. Pflicht.

Wie und wo kaufen?

Sets sind m.E. die günstigste Lösung. Einzeln kaufen kommt teurer. Doch aufgepasst! Bei den Sets gibts ganz erhebliche Preisunterschiede. Das deutlich günstigste in meiner Zusammenstellung fand ich im April 2021 für 79,90 € bei Ebay. Für das gleiche Set gab es woanders „Angebote“ bis 170,00 €! Es lohnt sich also unbedingt, genau hinzuschauen.
Aber auch bei den anderen Dingen. Für den zweifachen Silikoneinsatz habe ich bei Obelink 9,90 € bezahlt. Ein anderer Anbieter wollte dafür glatt 25,00 CHF haben! Das Thermometer kostet mich rund 13,20 €. Es gab aber auch welche gleicher Bauart für das dreifache.

Was kochen und mit welchen Rezepten?

Ich mach es kurz: Kochen, Backen, Braten oder Schmoren, grundsätzlich geht wohl fast alles, was auch im normalen Backofen geht. Nur halt ein wenig angepasst an den Omnia.
Rezepte für die Omnia-Kocherei findet man inzwischen reichlich in diversen Rezeptbüchern, Videos bei YouTube oder in vielen Blogs und dergleichen. Hier nur eine kleine Auswahl:
Wohnmobil-Küche
Campingbrot
4 Reifen & 1 Klodie ultimative Seite für den Omnia! Sehr empfehlenswert!
Campofant
Pinterest – hier wird man förmlich erschlagen!
Zum Schluss ein Juwel: Doreen’s Blog „kochen-und-backen-im-wohnmobil.de„. Hunderte meist einfach umsetzbare Rezepte und auch hier kommen Omnia-Freunde voll auf ihre Kosten.
Mal reinschauen lohnt sich unbedingt, denn es gibt dort auch sonst jede Menge brauchbare Tipps und Erfahrungsberichte zum Omnia. Aber die will ich hier und jetzt nicht unbedingt wiederholen.

Einige Erfahrungen

  • Ich habe erst einmal ein wenig mit dem Teil herum probiert. Wichtigste Erkenntnis bisher: Bei fast allen Rezepten ist es erforderlich, in den ersten Minuten volle Pulle anzuheizen. Das kann je nach Rezept ganz unterschiedlich 1 bis 15 Minuten (meist 3 – 5 Minuten) dauern und hängt natürlich auch von der Heizleistung des Kochers ab.
  • Keine gute Idee ist es, den Omnia nach dem Kochen mit bloßen Händen vom Kocher nehmen zu wollen. Das sollten nur Schmerz-Junkies tun! Denn außer dem Deckelknopf werden wirklich alle Teile des Omnia mächtig heiß. Topflappen und hitzeunempfindliche Unterlage sollten also bereit liegen!
  • Schmerzhaft kann es auch werden, wenn der Omnia noch auf der Flamme steht und man z.B. noch etwas Käse über den Auflauf geben will. Die seeeehr heiße Luft aus dem Mittelloch hat mir die ersten Male sauber die Haare vom Unterarm gesengt.
  • Wenn man den Omnia vom Kocher herunter nimmt, sollte man ihn unbedingt auf eine feuerfeste Unterlage stellen. Insbesondere dann, wenn der extrem heiße Stahluntersatz noch drunter ist. Sonst gibt es Brandflecken!
  • Nimmt man ihn mit dem Untersatz herunter, dann heizt dieser noch recht gut nach. Einerseits hält das die Speisen warm, andererseits garen sie nach. Kuchen oder Brot könnten dann noch unten dunkelbraun werden.
  • Beim Kochen schon nach 5 Minuten neugierig gucken, ob und was sich denn so tut ist auch keine gute Idee. Omnia-Kochen ist eine Art „Blind Date“. Den Deckel lüften lässt Hitze entweichen, die dann erst wieder aufgebaut werden muss. Das kann z.B. dazu führen, dass unten das Kochgut wesentlich schneller gart, als an der Oberseite.
  • Für wenigstens etwas Kontrolle über das Geschehen unter dem Deckel, habe ich ein Thermometer am selben montiert. Das Teil ist eine Empfehlung bei „4 Räder & 1 Klo“ aus dem Web. Dort wurde auch detailliert zum Einbau und zur Nutzung berichtet. Das Thermometer ist eigentlich für geschlossene Grills gedacht, funktioniert aber auch bestens mit dem Omnia. Und mit ca. 13 € hält sich der Aufwand in Grenzen.
  • Die Anschaffung des zweiteiligen Silikoneinsatzes war eine richtig gute Entscheidung. Ich bin meist allein unterwegs. Da sind mir die Portionen aus dem einteiligen Einsatz einfach zu mächtig. Es sei denn, ich koche für mehrere Tage oder backe z.B. Brot. Mit dem zweiteiligen Einsatz kann ich kleinere Portionen zubereiten, aber auch etwas differenzierter kochen, quasi in zwei Töpfen.
  • Die Silikoneinsätze sind empfindlich gegen harte und scharfe Kanten! Mir Messern, Gabeln u.ä. sollte man nicht in ihnen hantieren. Dafür nutze ich nur Plastik-, Holz- oder Silikonteile.
  • Ach ja, die Silikoneinsätze lassen sich leicht reinigen, gefühlt etwas leichter vielleicht noch, wenn sie vor dem Kochen innen mit etwas Öl bestrichen werden.
    Zur Entfernung von Knoblauchduft und anderen Gerüchen einfach 1 – 2 Tütchen Backpulver hinein, mit heißem Wasser auffüllen und eine Weile stehen lassen.

Der 1. Versuch – Brötchen aufbacken

Damit startet wohl fast jeder Omnia-Newbee. Hat auch gleich prima geklappt!
Wichtig allerdings: Nicht zu große Brötchen kaufen. Die passen ggf. nicht hinein. Und wenn sie Kontakt zum Aluminium haben, dann können sie an diesen Stellen schon mal deutlich dunkler werden. Besser auch zum Aufbacken den Silikoneinsatz nutzen.
Das mitgelieferte Aufbackgitter liegt sehr tief unten im Ring und der ist dort recht schmal. Deshalb habe ich mir so ein Abkühlgitter für Tortenböden zugelegt, den Durchmesser angepasst und es in der Mitte derart ausgeschnitten, dass es weiter oben im Omnia liegt. So klappt es dann auch besser mit größeren Brötchen. Allerdings alles unbedingt gut entgraten, damit Silikoneinsätze nicht beschädigt werden.

Der 2. Versuch – Nudel-/Schinkenauflauf (2 Erw., 2 kl. Ki.)

Für meinen ersten richtigen Kochversuch habe ich mir dieses ganz simple Rezept ausgesucht.
Silikonform zu knapp einem Drittel mit Nudeln und klein geschnittenen Kockschinken füllen. 200 g Schlagsahne o.ä. und 200 – 300 ml Milch mit 2 gehäuften TL Gemüsebrühe, Pfeffer, Salz und etwas Muskatnuss vermischen und aufkochen. In der Sauce eine Ecke Kräuterstreichkäse schmelzen und diese dann über die Nudeln geben (auch etwas mir einem Löffel unterheben). 5 Minuten kräftig anheizen, 25 Minuten mit kleiner Hitze garen. Dann erst Reibekäse, 1 EL Parmesan o.ä. über den Auflauf geben. 1 Minute mit starker Hitze und weitere ca. 5 Minuten mit schwacher Hitze.

Der 3. Versuch – Gemüsehack auf Reis (2 Erw., 2 kl. Ki.)

Dafür habe ich mir selbst etwas ausgedacht. Zunächst habe ich in den Omnia 1/8 Liter Reis in den Omnia gegeben, darauf dann 1/4 Liter Gemüsebrühe und dann eine in dünne Scheiben geschnittene Stange Porree. Ein bis zwei in dünne Scheiben geschnittene Karotten, einen klein gewürfelten, halben Kohlrabi zusammen mit 2 gehäuften EL Petersilie in eine Schüssel geben.
In einer Pfanne eine kleine, fein gewürfelte Zwiebel mit einer gehackten Knoblauchzehe andünsten und schließlich 300 g Hack (gemischtes oder Rind), gewürzt mit einer Prise Pizza-Gewürz und kräftig mit Pfeffer und Salz, krümelig an-, nicht durchbraten. Mit dem Gemüse in der Schüssel vermengen und die Masse in den Omnia füllen. 5 Minuten kräftig anheizen, 30 Minuten mit schwacher Hitze. Dann Reibekäse über das Hack geben. 1 Minute bei voller Hitze und weitere ca. 5 Minuten bei schwacher Hitze.
Beim nächsten Mal werde ich es mit der Hälfte Reis bei gleicher Menge Brühe versuchen. Statt Reis könnten aber auch in Scheiben geschnittene Kartoffeln funktionieren. Und gewürfelte Knollensellerie könnte dem Gemüse einen noch pikanteren Geschmack geben. Ich freu mich schon aufs Experimentieren!
Damit jedoch kein falscher Eindruck entsteht: Beide Gerichte haben klasse geschmeckt!

Erste Eindrücke

Meine ersten Eindrücke und Erfahrungen decken sich mit denen eigentlich aller Omnia-Nutzer im Web: Ein wirklich tolles Teil! Für alle zu empfehlen, die nicht knauserig bezüglich des Volumens und Gewichts sein müssen.
Und die Möglichkeiten scheinen grenzenlos sein. Was man darin kocht, backt oder schmort gelingt mit zunehmender Übung immer besser und schmeckt auch richtig gut. Allerdings muss ich mich noch daran gewöhnen, Portionen für eine Person zu kochen. Da setze ich inzwischen sehr auf den zweiteiligen Silikoneinsatz.
Insgesamt aber einfach nur Empfehlenswert!

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