Tasche für CEE-Landstromkabel

Ein Kabel für den Anschluss an „Landstrom“ führen wohl die meisten Camper mit. Normalerweise auf einer Trommel aufgrollt. Diese Trommeln sind durchaus praktisch, aber auch recht sperrig und damit Platz raubend. Und Platz ist an Bord eines Mini-Campers ein knappes Gut. Deswegen habe ich das Kabel von meiner Trommel abgerollt und mit CEE-Steckern versehen. Jetzt lege ich es einfach zu einem Bündel zusammen, in der Seefahrt auch „Aufschiessen“ genannt, und kann es so viel besser verstauen. Damit dies auch ordentlich geschieht, habe ich dafür eine solide Tasche genäht. Die Kabeltaschen zum Kaufen sagten mir allesamt nicht zu.

Was ich bisher über CEE weiß

  • CEE steht für „Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment“, also eine internationale (EU) Kommission für die Regelung der Zulassung elektrischer Ausrüstungen.
  • Es gibt unterschiedliche CEE-Steckverbindungen. Für Camper sind die dreipoligen blauen relevant. Die findet man europaweit auf Camping- und Stellplätzen aber wohl auch auf den meisten Baustellen.
  • Im Unterschied zu Schuko-Steckern besitzen CEE-Stecker eine feste Belegung der Pole: L = braun – Strom führend, N = blau – Neutralleiter oder Null, PE = gelb/grün – Schutzleiter. Richtig montiert können diese auch nicht vertauscht werden, solange man sich ausschließlich im CEE-System befindet. Auf vielen Steckern ist diese Belegung auch eindeutig markiert. Diese Festlegung erhöht die Sicherheit und von ihr sollte keinesfalls abgewichen werden!
  • Landstromkabel sollten einen Aderquerschnitt von 2,5 mm² haben, für den Außeneinsatz zugelassen und vor allem überfahrsicher sein. Typisch ist eine robuste Ummantelung aus Gummi oder PUR (Polyurethan). PUR-Ummantelungen sind leichter sauber zu halten als Gummi. Beispiele für Kabel: „H07RN-F 3G2,5mm²“ mit Gummiummantelung oder „H07BQ-F 3G2,5mm²“ mit PUR-Ummantelung. Diese werden auch „Baustellenkabel“ genannt.
  • Die Aderenden sollten immer mit Endhülsen versehen werden.
  • Ein Landstromkabel soll eine maximale Länge von 25 Metern haben.

Kein Kabelsalat

Mein PUR-Kabel ist also jetzt vorschriftsmäßig mit CEE-Steckern versehen. Das Zusammenlegen des Kabels geht schnell, vergleichbar dem Aufrollen auf die Trommel.
Die einfachste Methode ist über Hand und Ellenbogen und in der kabelführenden Hand das Kabel durch einen feuchten Lappen gleiten lassen. So wird es auch gleich sauber. Leider kommt dabei ein klener Drall in das Kabelbündel. Zum Schluss einige Windungen um das Bündel und dann den Stecker durch das obere Auge ziehen.
Das Kabel nun so verstauen gefiel mir jedoch nicht. Letztlich ist das Strippenbündel ein neuer Quell für Unordnung. Und so etwas ist nicht gut in einem Mini-Camper. Also nähte ich eine passende Kabeltasche.

Die Kabeltasche

Nach etwas Überlegung wählte ich ein ganz schlichtes Design: Eine simple, rechteckige Tasche aus stabilem, beschichteten Stoff mit einem RV an der Längsseite.

Die Maße der Tasche hängen von der Größe des Kabelbündels ab. Das Kabel sollte bequem hinein gelegt werden können und ebenso herausnehmbar sein – aber die Tasche sollte auch nicht unnötig groß werden.
Am einfachsten ist es, die Maße am zusammgelegten Kabelbündel abzunehmen. Als Beispiel: Die meiner Tasche für ein knapp 25 Meter langes 3 x 1,5 mm² PUR-Kabel (dieses Kabel mit 1,5 mm² nutze ich nur übergangsweise!) sind 35 x 55 Zentimeter. Bei 2,5 mm² oder anderer Länge dürfte das anders sein.

Das Nähen der Tasche ist einfach:

  • Geschlossenen RV an Längsseiten der zwei Taschenteile annähen. Darauf achten, dass sich der Schieber etwa in der Mitte befindet.
  • Taschenteile auf links mit geschlossenem RV zusammen nähen.
  • RV öffnen und Tasche auf rechts drehen – fertig!

Damit das Kabelbündel schön zusammen bleibt fixiere ich es an beiden Augen mit Kabelhaltern. Das sind zusammegenähte Bänder aus Klett/Flausch, die zum ordentlichen Befestigen von Strippen an Schreibtischen etc. verwendet werden. Die kann man leicht selbst nähen. So wird das Kabelbündel einfach in die Tasche gelegt, RV geschlossen und dann die Tasche verstaut.

Worin liegt nun der Vorteil im Vergleich zu Trommeln? Die Tasche mit dem Kabelbündel ist relativ flexibel, die Trommel nicht. Sie passt sich daher besser dem Stauraum an und benötigt deswegen deutlich weniger davon. Entscheidend ist nur, dass das Kabel immer ordentlich gebündelt wird!

Bei all dem inspirierte mich Christiane59 aus dem Hochdachkombiforum mit ihrem Kabelmanagement.

Edit 08.10.2021:
Christiane hatte dann auch noch ein paar Ergänzungsvorschläge zum oben Geschriebenem:

Für den Anschluss von Fahrzeugen auf Camping- und Stellplätzen schreibt die DIN VDE 0100-721 eine Kabellänge von max. 25 Meter vor. Kabeltyp: H07RN-F 3G2,5 (Gummileitung) oder gleichwertig. Das wäre z.B. das PUR Kabel H07BQ-F 3G2,5.

Für das Aufschiessen des Kabels gibt es auch noch Methoden ohne Einsatz der Ellenbogen und vor allem, ohne dass ein Drall eingeschossen wird. Bei YouTube gibt es dazu Videos wie z.B. dieses:


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