Hartmut’s Mini Camper-Küche

Wenn ich länger mit meinem Caddy unterwegs bin koche ich gern. Das ist für mich ein wichtiger Bestandteil jeder Reise. Der Ausbau des Caddys ist auch darauf ausgerichtet und Kochen ist trotz der Kleinheit des Fahrzeugs gut möglich.
Immer wieder erreichen mich Fragen, wie ich denn meine Küche eingerichtet habe, welche Dinge mir dabei besonders wichtig waren. Darüber will ich mit diesem kleinen Bericht Auskunft geben.

Küchenkonzept

Beim Ausbau gibt es fürs Kochen grundsätzliche Möglichkeiten:

  • im Fahrzeug mit fester Kochstelle
  • am Fahrzeug mit Auszügen im Heck oder an der Seite
  • außerhalb des Fahrzeugs
  • eine hybride Lösung

Bei meinem Ausbau habe ich mich am Design von René Kreher mit einer festen Kochstelle innen orientiert. So ist Kochen auch bei extrem schlechten Wetter möglich. Zudem erfüllt dies eine der Voraussetzungen für eine spätere Umschreibung zum WoMo.
Doch irgendwie gefiel mir der Gedanke nicht so recht, auch bei schönem Wetter zum Kochen im Fahrzeug hocken zu müssen. Es musste doch eine flexiblere Lösung geben!

Nur mit Heckauszug kochen wollte ich auch nicht. Bei Wind und Regen unterwegs mal schnell was machen kann ohne aufgebautes Heckzelt schnell recht schwierig werden.

Außerhalb des Fahrzeugs kochen funktioniert bei windigem oder schlechten Wetter gar nicht gut. Wenn außen gekocht wird, dann am besten auf einem Tisch oder ähnlichem. Ich mache das immer mal wieder mit meinem Trangia. Der ist dafür bestens geeignet und ideal zum Kochen von Kartoffeln, Reis und Sachen, die länger brauchen.

Aufgrund dieser Überlegungen entschied ich mich für eine hybride Lösung. Bei Bedarf im Fahrzeug Kochen, im Normalfall jedoch am Heck. Letzteres jedoch nicht mittels eines Auszugs. Ich gestaltete das hintere Ende des Küchenblocks als arretierbare Klappe! Darauf kann ich nun unter dem ersten Schutz der Heckklappe den Gaskocher stellen und dann prima kochen.
Sehr schnell stellte sich jedoch heraus, dass Wind oder Zugluft entsprechende Maßnahmen erforderten. Die habe ich jetzt zweifach realisiert: Faltbar aus Alublech direkt am Kocher. Ist für kurze Kochaufenthalte primär als Windschutz und bei längeren Aufenthalten mit Nutzung eines Heckzeltes als Wind- und Spritzschutz gedacht. Dieses Heckzelt kann in Minutenschnelle über die Heckklappe gezogen werden. Zur Nachtzeit oder bei Abwesenheit kann die Klappe sogar mit montiertem Heckzelt geschlossen werden. Ich betrachte es inzwischen als Bestandteil des Küchenequipments.

Da ich ziemlich faul bin lasse ich auf Reisen die Bettplatte meist permanent aufgeklappt. So kann ich bei Bedarf ruck zuck ins Bett hüpfen. Dann ist es aber etwas umständlich, an die Fächer des Küchenblocks zu gelangen. Deshalb bewahre ich Geschirr und Anderes sowie die meisten Lebensmittel in Euro-Kisten unter der Bettplatte auf. Die passen genau in den Gang in der Mitte. Um leicht an die vordere Kiste zu kommen, ist an ihr ein längerer Packriemen angebracht. So kann ich sie leicht heraus ziehen.

Gewürze, Essig, Öl, Besteck, Haushaltskrepp und andere Kleinigkeiten sind in den Staufächern an den Seiten untergbracht. Mir ist wichtig, all diese immer wieder benötigten Dinge jederzeit sofort griffbereit zu haben. Soweit zum Konzept der Küche.

Küchen-Hardware

  • Kocher sind das zentrale Werkzeug in Küchen. Ohne sie geht nichts! Primär verwende ich derzeit einen Gas-Kartuschenkocher. Dessen Kartuschen sind überall in Europa problemlos erhältlich. Aus Sicherheitsgründen ist es wichtig, dass so ein Kocher für ein WoMo eine automatische Gasstop-Funktion besitzt. Die schaltet das Gas ab, falls die Flamme aus irgend einem Grund erlöscht. Bei meinem jetzigen Kocher kann ich das Topfkreuz zum Reinigen heraus nehmen. Das ist komfortabel und mir wichtig. Mit dabei ein selbst gebauter Windschutz aus Alublech.
  • Sekundär, als Backup, für längere Kochzeiten und auch zum Kochen außerhalb des Fahrzeugs habe ich einen kompletten Trangia 25 mit Karbonfilzbrenner dabei. Der ist problemlos in der Nutzung, sehr sicher und Spiritus ist überall billig erhältlich. Vor allem spart er vergleichsweise teures Gas. Der kleinere Trangia 27 ist im Mini-Camper als Backup-Kocher eher nicht empfehlenswert da m.E. zu klein.
  • Dometic Kühlbox mit 26 Litern. Nicht nur kleiner Luxus für das kalte Bier amAbend. Wie zuhause dient sie im Sommer oder im heißen Süden auch zur Aufbewahrung wärmempfindlicher Lebensmittel und ist dafür fast unverzichtbar. Ist man über längere Zeit auf eine Kühlbox angewiesen, sollte man sich eine Kompressorbox zulegen. Die ist zwar recht teuer aber m.E. die beste aller Alternativen.
  • Und noch was Gutes aus Schweden, der Omnia-Backofen. Ein absolut geniales Teil! Fast alles, was man in einem normalen Backofen machen kann, funktioniert darin auch. Brötchen aufbacken, Kuchen, Aufläufe, Pizza, Hähnchenkeulen backen und vieles mehr. Einfach mit Google oder YouTube schauen. Für meinen Omnia habe ich der leichten Reinigung wegen diverse Silikoneinsätze, unterschiedliche Grillroste und ein Backthermometer.
  • Bis auf eine Ausnahme nutze ich als Kochtöpfe die vom Trangia 25 (2) und 27 (2). Die sparen Brennstoff, Platz und sind praktisch für die Versorgung von bis zu zwei Personen. Empfehlenswert sind die beschichteten oder die aus Duossal. Die Topfzange, vielleicht auch zwei nicht vergessen!
  • Beschichteter Hordentopf aus Alu mit Deckel. Unentbehrlich bei etlichen Kochvorhaben größeren Umfangs wie Kartoffelsuppe oder Kohl-Hack Eintopf. Meiner fasst 4 Liter und kann bei Bedarf auch über ein offenes Feuer gehängt werden. Wichtig ist dafür ein geeigneter Henkel.
  • Beschichtete Bratpfanne mit Glasdeckel mit 24 cm Durchmesser.
  • Trangia-Wasserkessel für den Trangia 25. Ideal, wenn nur Wasser heiß gemacht werden soll.
  • Bialetti Espressobereiter. Für mich inzwischen unverzichtbar. Gefiltert wird nicht mehr. Ich verwende inzwischen ganz normalen gemahlenen Arabica.
  • Diverse Schüsseln aus Plastik von groß bis klein, von Kopfsalat bis Dip
  • Großer Teller aus Plastik
  • Faltsieb
  • Mehlsieb 10 – 15 cm Durchmesser
  • großes Schneidbrett für die Zubereitung und ein kleines für Frühstück etc.
  • kleine Schöpfkelle, Zange, Pfannenheber, Holzspatel, weicher Teigspachtel, Pfannenwender, Rührlöffel, Kartoffelstampfer, mittlerer Schneebesen
  • Messbecher, 1 Liter
  • je 2 flache Teller Plastik, Tassen, Trinkgläser
  • je 2 Messer, Gabeln, Löffel, Teelöffel
  • Brotmesser, großes Küchenmesser, mittleres Küchenmesser, kleines Küchenmesser, Gemüsemesser
  • Kastenraspel für Gemüse, Käse u.ä.
  • Parmesanreibe
  • Knoblauchpresse
  • Sparschäler
  • 2 Stapelgewürzmühlen, auch als Mörserersatz
  • 5 Topfuntersetzer aus Silikon
  • Unterlegplane zum Arbeiten auf dem Fußende der Matratze
  • Feuerzeuge

Geräte auf 230 V Basis verwende ich derzeit nicht. Wenn überhaupt sähe ich z.Z. nur einen Stabmixer (ESGE) als sinnvoll an.

Essig, Öl, Gewürze, Backpulver & Co.

Diese Dinge sind dauerhaft im Camper vorhanden und werden bei Bedarf nur erneuert oder ergänzt.

  • heller Essig
  • Olivenöl
  • Sojasauce
  • Maggi-Würze
  • Tomatenmark, Tube
  • Ketchup
  • Sambal Olek
  • Tabasco
  • Senf, Tube
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Paprika scharf, Paprika süß, Chillipulver, Chilliflocken, Curry, Kurkuma, Senfkörner, Kümmel, Kreuzkümmel, Muskatpulver, Pizzagewürz, Französische Kräuter, Majoran, Bohnenkraut
  • Kartoffelstärke, Trockenhefe, Backpulver

Verbrauchsmaterial

Wie wichtig diese Dinge sind merkt man spätstens dann, wenn sie nicht verfügbar sind. Was tun, wenn man keine Müllbeutel hat?

  • Haushaltskrepp, ca. 1 Rolle pro Woche
  • Alufolie
  • Frischhaltefolie
  • Gaskartuschen
  • Brennspiritus
  • Müllbeutel, 50 Liter, mit Griffen
  • einige S-Haken

Abwasch – das Ω des Kochprozesses

Tja, ungeliebt, gehört aber nun mal auch dazu … seeeuuufffzzzz …. Ich könnte dafür zwar das Waschbecken mit allem drum und dran nutzen, bevorzuge aber die Ortlieb Faltschüssel. Die ist viel flexibler und Rumgemache mit Grauwasser gibt’s auch nicht. Ein Geschirrtuch habe ich auch noch nie benötigt.

  • Ortlieb Faltschüssel – ein Muss!
  • Spülbürste
  • Spüllappen
  • rauher Reinigungsschwamm
  • Spülmittel

All das hier Erwähnte befindet sich großteils des Jahres über im Fahrzeug. Andere Dinge kaufe ich bei Bedarf oder frisch, wie z.B. Fleisch, Gemüse, Brot, Eier, Mehl und dergleichen. Manch einer fragt sich, wo ich wohl das ganze hier aufgezählte Zeugs in dem doch etwas beengten Fahrzeug lasse. Nun, es hat alles seinen Platz und benötigt davon weniger, als man im ersten Moment denkt.

Soweit zu meiner Küche und ihre Ausstattung. Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass all dies natürlich keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit besitzt. Es ist einzig konsequent auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Vielleicht findet aber der eine oder andere in diesem Bericht Anregungen, die ihm bei der Gestaltung seiner Küche weiter helfen, vielleicht sogar Lust auf mehr Kochen im Mini-Camper machen.

Haftungsausschluss & Copyright

Noch ein Wort zu einem anderen Thema. Ich berichte hier über meine Aktivitäten. Dieser Bericht wurden mit großer Sorgfalt abgefasst. Trotzdem sind Fehler möglich.
Wer die beschriebenen Dinge selbst nachvollziehen will tut dies vollkommen auf eigene Gefahr und in dem Wissen um mögliche Fehler.
Ich hafte für keinerlei Schäden, die daraus entstehen könnten. Weder für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden beim Nutzer meiner Berichte oder bei Dritten.
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