Tops, Flops und schmerzlich vermisst – kleine Ausrüstungskritik

Claudia und ich waren schon oft mit Boot, Fahrrad oder zu Fuß mit voller Ausrüstung unterwegs und diese wurde im Laufe der Jahre immer weiter für unsere Bedürfnisse optimiert. Trotzdem bringt jede neue Tour neue Erkenntnisse. So gabs bezüglich unseres Equipments unserer diesjährigen zweimonatigen Radreise durch Frankreich einige Tops, Flops und Dinge, die wir gern gehabt hätten.

Tops

Patria Terra mit Rohloff, Magura HS30 und SON Nabendynamo/Edellux II

Was für eine Schönheit! Hier noch ohne SON Edellux II

Claudias Rad. Claudia hatte sich zuvor umfassend informiert, wurde in dem kleinen Fahradgeschäft Rad & Technik in Freiberg a.N. sehr gut beraten und das Rad dann vom Chef perfekt endmontiert.
Es zeigte keine Schwächen, lief super und Claudia war hochzufrieden mit ihrem “Eisenschwein“, wie ich es zuweilen bewundernd despektierlich nannte.
Im direkten Vergleich zu ihrem Edellux wirkte mein Busch&Müller IQ-X bei der Ausleuchtung übrigens eher funzelig.

Locus Map Pro + OpenAndroMaps

In den OpenAndroMap-Karten ist sogar die Open Cycle Map integriert

GPS-Navigation vom Besten – auch künftig aber leider wohl nur für Android. Diese Kombi ist für mich das z.Z. leistungsfähigste System für diesen Zweck und ich habe bereits etliche davon intensiv getestet.
Die Karten kommen von OpenAndroMaps. Zusammen mit dem Elevate 4 – Theme von dort lassen sie wirklich kaum Wünsche offen. Sie enthalten sogar die Open Cycle Map und man kann sich z.B. Einkaufsmöglichkeiten anzeigen lassen. Ich habe die ganze Tour nichts anderes genutzt.

Außerdem ließ ich mir immer die Campingplätze als POI anzeigen. Die kann man wiederum bei Archies Campings herunterladen und dann einfach in Locus importieren. Einziger „Nachteil“ von Locus: Wegen der vielfältigen Möglichkeiten braucht man eine gewisse Einarbeitungszeit bis man es effizient nutzen kann. Die ist aber eine lohnende Investition!

Forumslader

Forumslader wird über USB-Booster geladen

Dieses Ladegerät für den Nabendynamo ist wirklich kein Billigschnäppchen, dafür aber auch wirklich jeden Cent wert! Ich besitze den Lader mit großer Akkukapazität + USB-Booster.
Da ich keine besonders hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten fahre, lade ich den Akku ab und zu über Booster + USB-Netzteil wieder auf. Ein klasse Teil!


USB-Steckerladegerät mit 2 Ampere

Verkürzt Ladezeiten deutlich spürbar. Das nächste mal würde ich allerdings eins mit zwei oder sogar drei 2 A Ausgängen mitnehmen. Steckdosen sind manchmal halt knapp.

Quad Lock Halterung für Smartphone
Ich nutzte die Z-Console Universal L von Zefal und war damit schon sehr zufrieden. Claudia nutzte die Quad Lock Halterung. Die spielt m.E. in allen Bereichen noch einmal in einer anderen Liga, und ist das Beste derart, was ich bisher kenne. In einer anderen Liga spielt aber auch der ca. drei mal so hohe Preis.

Tarptent MoTrail Zelt

Ganz geöffnet ist der Eingang ein Scheunentor

Das Tarptent ist schnell aufgebaut, leicht, geräumig, schnell trocknend und sehr zuverlässig – mehr Zelt brauchte ich nicht!

Das Abspannen mit nur 5 Häringen geht, ist aber optimistisch. Damit das Zelt wirklich perfekt stand, habe ich auch immer die Seiten mit Drahthäringen aus Titan abgespannt.

Daunenquilt (MYOG)

Quilt mit geschlossener Fußbox

Ich hatte einen alten Exped-Schlafsack zum Quilt umgenäht. Der funzte derart prima, dass ich die Reservefleecedecke schon kurz nach Tourbeginn entsorgte.
Quilts sind für Leute interessant, die sich im Schlafsack beengt fühlen und ihn meistens sowieso als Decke nutzen. So wie ich.

 

 

 

Wäscheleine von Sea To Summit
Superleicht, superklein, superpraktisch. Die Wäsche wird mittels kleiner Perlen festgeklemmt. Kein Mist wie verdrillte Gummileinen o.ä..

Päckchenküche (MYOG)

Die “Päckchenküche“

Hat bei Claudia und mir gehalten, was wir uns davon versprachen. So einen geordneten Küchenbetrieb hatte ich noch nie.
Die Päckchenküche umhüllt eine kleine Ortlieb-Faltschüssel, in der die gesamte Küche verpackt ist. Sie passt genau in einen Ortlieb-Frontroller und mit einem Handgriff hat man die komplette Küche parat.

Karbonfilzbrenner im Trangia (MYOG)

Mittels Adapter sitzt der Stove 9 sicher im Brennerloch

Mit geringfügig weniger “Bumms“ als das Original aber doch vollkommen ausreichend. Ist dafür deutlich leichter, besser bedienbar, brennt sofort auch bei niederigeren Temperaturen und bei Bedarf mit Dimmring sogar ca. 40 Minuten. Er kann nicht auslaufen, speichert Restbrennstoff und wird einfach ausgepustet. Für meine Trangias werde ich nichts anderes mehr nutzen, als dieses Teil.
Hier, click!, das bessere Nachfolgemodell.

Opinel Küchenmesser

Ein gutes Küchenmesser muss sein!  Die Schärfe wird durch selbst gemachte Scheiden entschärft.

Spottbillig, leicht, lange, lange Zeit sauscharf und mit einer MYOG-Scheide aus dickem Planenstoff auch problemlos zu transportieren.

 

 

 

 

Täschchen für Gewürze (MYOG)

Bei Tourbeginn waren alle Gewürze aufgefüllt

Alle Gewürze, Knoblauch, Zwiebeln und Brühwürfel ordentlich in einer kleinen Tasche (MYOG) aus dünnem Planenstoff. Warum hab ich mir nicht schon viel früher so ein Ding genäht?

Flops

UL-Hängematte von SeaToSummit
Das Mattengewebe riss beim 3. Gebrauch in den ersten Tagen der Tour ohne Vorwarnung am Rand ein und ich krachte aus ca. 30 cm Höhe ungebremst auf harten Boden. Zum Glück mit gekrümmten und angespanntem Rücken. Ich hatte ruhig darin gelegen und mein Gewicht war innerhalb der Spezifikation. Der Schmerz war atemberaubend und erst nach drei Tagen konnte ich mich wieder einigermaßen schmerzfrei bewegen. Zum Glück hatte ich mich jedoch nicht weiter verletzt. So etwas darf einfach nicht passieren!
Claudi dagegen nutzte ihre STS-Hammock unfallfrei und war sehr zufrieden mit dem Teil.

Exped Synmat UL
Das teure Teil delaminierte in Arles mit lautem “Ploppp!“ und Claudia schlief den Rest der Nacht auf ’nem Kamelrücken.
Zum Glück konnte sie beim dortigen Decathlon eine Leichtmatte für rund 40 € kaufen. Die hielt und hielt und hielt …
Exped sollte sich vielleicht von denen mal zeigen lassen, wie man solche Matten richtig fertigt, denn es war nicht die erste Matte von denen, die sich bei uns verabschiedete.

Bluetooth-Tastatur fürs Tablet
Überflüssig wie ein Kropf! Die virtuelle Tastatur reichte mir voll und ganz

Hebie Hinterbauständer 672V FOX L
Das Ding ist für ein mit ca. 25 kg beladenes Reiserad deutlich zu schwach auf der Brust und bog bedenklich durch. Das Rad fiel mehrfach um. Wird durch etwas stabileres ersetzt.

Garmin Etrex 30 Pro
Claudia hatte es sich extra angeschafft da von “Experten“ empfohlen – und es dann frustriert zuhause gelassen! Meinem Rat aufgrund eigener guter Erfahrungen, mit dem Smartphone zu navigieren, wollte sie zuvor nicht folgen.
Die Technik des Teils ist sicherlich ok, Bedienkonzept, Dateimanagement und winzige Bildschirmdarstellung sind jedoch von vorgestern.
Claudia wollte keine weitere Lebenszeit damit verschwenden sich in diesen umständlichen Krampf einzuarbeiten, stieg mit mit ihrem Äppelfon auf Naviki um – und war damit sehr schnell sehr zufrieden!

Schmerzlich vermisst

Adapter für Camper-oder Wohnwagen-Steckdosen
Die blauen Steckdosen für Camper gabs auf den Campingplätzen reichlich. Leider waren sie für unsere USB-Steckernetzteile nicht geeignet. Ein schöner, leichter Adapter hätte uns manche Steckdosensucherei und den Verlust von zwei Akkus nebst Netzteilen + Kabel erspart.
Ich bin jetzt bei Amazon fündig geworden. Auch diese Dinger sind mir eigentlich noch zu groß, aber bis ich etwas besseres finde tun sie es erst einmal.

USB-Kabel für Smartphone und Tablet
Lieber zu viel als zu wenig mitnehmen. Die kleinen Stecker gehen gerne mal kaputt, sind meist irreparabel und die Kabel kosten gut Geld, wenn man sie einzeln kauft.

Revidierte Packliste

Was ich nicht mehr oder anders auf eine derartige Tour mitnehmen würde. Immerhin 2 kg weniger ohne Komfortverlust.

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