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Wenn ich unterwegs bin, egal, ob zu Fuß oder per Fahrrad, folge ich oft sogenannten Tracks auf meinem auf meinem Smartphone mit meiner GPS-App namens Locus Map. Ich finde das ungemein praktisch und viele Wege sind bereits als Tracks erfasst. Wie man diese Tracks unter Locus Map auf das Smartphone bekommt und ggf. weitergeben kann Thema dieses kleinen Workshops.
Smartphones sind heute weit verbreitet und schon bald nach ihrer Einführung gab es erste Apps, die die GPS-Funktion dieser Geräte nutzten. Und in deren Folge gab es dann auch bald Karten auf OSM-Basis (Open Street Map) und schnell wachsende Sammlungen von sog. Tracks, also aufgezeichneten Wege, denen man folgen kann.
Karten findet man heute z.B. bei Open Andromaps oder Maps Forge, Tracks u.a. bei GPSies oder Waymarked Trails. Tracks findet man zudem inzwischen auch bei Berichten über Wander-, Pilger- oder Radrouten und auch in Foren. Für Pilgerwege z.B. im Pilgerforum. Sie sind auch oft Service-Bestandteil bei gedruckten Wanderführern.
Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass sich zunehmend Menschen bei ihren Reisen bei der Navigation auf ihre Smartphones oder andere GPS-Geräte verlassen. Ich z.B. führe inzwischen für meine Touren in Europa überhaupt keine Karten oder Führer auf Papier mit. Viel zu schwer! So bin ich zwei Monate ohne Probleme mittel Smartphone meinen Tracks durch Frankreich gefolgt.
Auch für diesen Workshop gehe ich davon aus, dass Locus entsprechend meinem Workshop eingerichtet ist, in der rechten Seitenleiste die Funktionen „Daten“ und „Trackaufzeichnung“ installiert sind, sowie auf der linken Seite der grüne Tab für die Steuerung der Trackaufzeichnung.
Tracks importieren
Wie bekomme ich aber einen herunter geladenen Track in meine App Locus Map auf dem Smartphone? Grundsätzlich in gleicher Weise, wie es schon in meinem Artikel über den Umgang mit POI beschrieben habe!
Um eine Track zu installieren, tippe ich zunächst auf „Daten“. Dort wähle ich im erscheinenden Fenster oben „Tracks“. Es macht auch hier wieder Sinn, Ordner einzurichten, die z.B. eine Strukturierung nach Themen oder Geografie zu ermöglichen. Ich tippe also auf „+“ und richte mir als Beispiel einen Ordner „Caminos“ ein. Wie das geht siehe im Workshop über POI.
Nachdem der Ordner eingerichtet ist, tippe ich ich auf die drei Punkte rechts und wähle „Importieren“. Nun erscheint das Fenster vom Locus-internen „Dateimanager“. Dort navigiere ich zu dem gewünschten Track „Camino Frances“ (z.B. in „Downloads“), tippe darauf und im folgenden Dialog wähle ich den Zielordner „Caminos“ aus und tippe dann auf „Importieren“.
Anschließend wird der Track in der Karte angezeigt. Er befindet sich jetzt im Fenster „Daten“ unter „Tracks“ im Ordner „Caminos“. Wie man an diesem Beispiel sieht besteht der Track aus vielen Einzeltracks. Dazu später mehr.
Es gibt noch einen zweiten, simpleren Weg für den Import. Einfach im Dateimanager (bei mir „Dateimanager +„) des Phones zur gewünschten GPX-Datei navigieren (als Beispiel „Via Francigena“), drauf tippen, im nun erscheinenden Popup „Locus“ antippen und schon befindet man sich wieder im Popup für den Zielordner. Falls Locus noch nicht gestartet ist, kann das allerdings ein paar Sekunden dauern. Trotzdem geht es kaum noch einfacher.
Soweit zum Thema Tracks importieren.
Tracks exportieren
Ganz ähnlich funktioniert auch der Export von Dateien. Sind mehrere Tracks in einem Ordner im Fenster „Daten“ gespeichert muss ich zunächst auswählen, welche ich exportieren will. Wieder im Fenster „Daten“ tippe ich also unter „Tracks“ auf den entsprechenden Ordner und im folgenden Fenster unten rechts auf den kleinen Schraubenschlüssel. Die zweite Oberfläche dieses Fensters erscheint und dort setze ich hinter die zu exportierenden Tracks Häkchen (als Beispiel ein Teiltrack des „Camino Frances“). Anders, als bei den POI, gibt es im Normalfall für jeden Track eine eigene Datei.
Dann tippe ich in der unteren Leiste auf die Funktion „Exportieren“. Im folgenden Popup kann ich noch den Dateinamen ändern (nur beim Export eines Tracks!) und den Zielordner auswählen (standardmäßig: Gerät > Locus > Export). Exportieren angetippt und schon befindet sich das Ausgewählte im Zielordner
Auch beim Export gibt es noch einen zweiten Weg. Wieder im Fenster „Daten“ tippe ich jetzt auf die drei Punkte neben dem Ordner „Caminos“ und wähle wieder „Export“.
Im folgenden Dialog stelle ich neben dem Zielordner ein, welche Tracks exportiert werden sollen. Ist der Haken bei „nur sichtbare Dateien werden exportiert“,gesetzt, werden nur alle sichtbar gesetzten Tracks im Ordner exportiert, ansonsten alle. Ich muss dann also wissen, welche Tracks auf sichtbar gesetzt sind und das sollte ich vorher im Ordner „Caminos“ überprüft und ggf. angepasst haben. Auf diese Weise kann ich z.B. leicht die von mir aktuell verwendeten Tracks exportieren. In meinem Beispiel habe ich nur einen Teil-Track auf „Sichtbar“ gesetzt.
Tracks zusammen fügen
Eine kleine, einfach zu handhabende, aber nützliche Bearbeitungsfunktion habe ich noch: Das Zusammenführen von Tracks!
Oft werden die Tracks von längeren Wegen in Teil-Tracks als Etappen angeboten, dh., in mehrere GPX-Dateien aufgeteilt. Oder es stehen mehrere Varianten zwischen Start und Ziel zur Auswahl. Ich führe diese dann gern in einer Datei zusammen, da ich das Handling mit nur einer Datei als angenehmer empfinde.
Dazu gehe ich wieder in das Fenster „Dateien“, dort auf „Tracks“ und wieder in den Ordner „Caminos“. Dort befinden sich jetzt die Teil-Tracks für den „Camino Frances“. Die möchte ich zusammenfassen. Ich tippe wieder auf den Schraubenschlüssel und setze Häkchen hinter die Tracks. Nun tippe ich in der unteren Leiste auf den kleinen nach oben zeigenden Winkel und ein Menu poppt auf. Ich wähle „Tracks zusammenführen“ und bestätige dies im folgenden Popup. Nach der Bearbeitung, die je nach Länge der Tracks einige Sekunden dauern kann, erscheint im Ordner „Caminos“ nun ein neuer Track mit einer etwas kryptischen Bezeichnung. Schalte ich dort die einzelnen Tracks auf unsichtbar und nur den neuen auf sichtbar, erscheint in der Karte nun der zusammengeführte Track; im Normalfall in gleicher Qualität. Dann können die Einzeltracks bei Bedarf gelöscht werden.
GPX-Dateien für Tracks sind zuweilen unterschiedlicher Qualität und nicht immer konform zu den Vorgaben. Dann kann es in Einzelfällen zur fehlerhaften Darstellung eines zusammengeführten Tracks kommen. Dann einfach löschen.
Fehldarstellungen können auch entstehen, wenn Tracks eines Weges, aber mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen zusammengefügt werden. Dann kann man oft zusätzlich zum Track ein Gewirr gerader Linien erkennen. Dies ist meist bei Locus nicht relevant, da es recht fehlertolerant ist. Beim Export für andere Programme oder Geräte kann das aber relevant werden.
Also, die Darstellung des zusammengeführten Tracks unbedingt prüfen, bevor man die Einzeltracks löscht.
Den kryptischen Dateinamen kann man einfach ändern. Im Ordner „Caminos“ auf den neuen Track tippen und die Infos zum Track erscheinen. Dort rechts unten auf den nach oben gerichteten Winkel und dann „Info bearbeiten“ wählen und den Dateinamen ändern.
Handbuch zu Locus Map
Jetzt ist aber ein guter Zeitpunkt, einmal auf die „Locus Map Knowledge Base“ zu verweisen. Hier ist eigentlich alles sehr umfangreich und auch sehr gut nachvollziehbar dargestellt, was man mit Locus so machen kann und wie man es machen kann. Allerdings werden Einsteiger vielleicht doch etwas überfordert – deshalb die viel kleinteiligeren Workshops hier.